Besteht Grund zu Hoffnung für eine positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt? So weit ist es noch nicht. Allerdings hat sich ein wichtiger Indikator immerhin ein Stück weit verbessert.
Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesanstalt für Arbeit gibt einen vorsichtig optimistischen Ausblick für 2024. Denn im Dezember stieg das vom IAB ermittelte Arbeitsmarktbarometer erstmals seit fast einem Jahr Abwärtstrend wieder an, wie das Institut am Freitag mitteilte.
"Die Arbeitsagenturen sehen gerade für die Arbeitslosigkeit kein einfaches Jahr voraus, aber die Talfahrt der Erwartungen setzte sich zum Jahreswechsel nicht fort", erklärte Forscher Enzo Weber vom IAB.
"Arbeitsmarkt ist kein Selbstläufer mehr"
Das Arbeitsmarktbarometer stieg im Dezember um 0,4 Punkte auf 99,9 Punkte und liegt aktuell damit nur knapp unter dem neutralen Wert von 100. Der Index gilt als Frühindikator für die Arbeitsmarktentwicklung und basiert auf einer monatlichen Umfrage der Arbeitsagenturen.
Die Skala reicht von 90 Punkten für eine sehr schlechte Entwicklung bis zu 110 Punkten für eine sehr gute Entwicklung. Seit April befand sich das Barometer im stetigen Sinkflug, lag aber lange noch im positiven Bereich. Im September fiel der Wert dann unter 100.
Lesen Sie auch: Arbeitsagentur-Chefin Nahles rügt Bundesregierung: Das Vertrauen ist belastet
Das Arbeitsmarktbarometer setzt sich zusammen aus zwei Komponenten. Die Beschäftigungskomponente stieg im Dezember um 0,3 Punkte auf 102,7 Punkte - das lasse weiterhin eine moderate Zunahme der Beschäftigung erwarten, so Weber vom IAB.
Die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit kletterte um 0,5 Punkte auf 97,0 Punkte. "Somit haben sich die Erwartungen für die Arbeitslosigkeit verbessert, bleiben allerdings weiterhin klar im negativen Bereich."
Weber fasste zusammen: "Der Arbeitsmarkt ist nicht mehr der Selbstläufer der vergangenen Jahre, man kann sich aber auch im Wirtschaftsabschwung nach wie vor auf ihn verlassen." Für die wirtschaftliche Trendwende brauche es aber nicht nur einen stabilen Arbeitsmarkt, sondern auch Investitionen in die Transformation. (afp/fab)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.