Tesla-Chef Elon Musk hat mit einer Serie von Tweets für große Aufregung an der Börse gesorgt. In einer überraschenden Nachricht teilte der Tech-Milliardär am Dienstag zunächst mit, er erwäge, sein Unternehmen bei einem Aktienkurs von 420 Dollar zu privatisieren, also von der Börse zu nehmen. Die Finanzierung sei gesichert, hieß es weiter. Zuletzt stand der Kurs bei gut 367 Dollar.

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Obwohl es sich um den verifizierten Twitter-Account Musks handelte, bestanden zuerst Zweifel, ob er den Tweet wirklich selbst abgesetzt hatte. Für Irritation sorgte auch eine weitere Kurznachricht, in der es lediglich "Guten Morgen" hieß - ergänzt um ein Smiley-Zeichen. Der Großaktionär Ross Gerber sagte jedoch später im Sender CNBC, Tesla habe ihm bestätigt, dass die Botschaften wirklich von Musk stammten. Von der Firma selbst gab es hingegen bis zuletzt keine Stellungnahme.

Musk verwirrt mit weiteren Tweets

Musk ließ rasch weitere Tweets folgen, unter anderem: "Aktionäre könnten entweder zum Preis von 420 Dollar verkaufen oder ihre Aktien behalten". Er hoffe, dass alle Investoren an Bord blieben, falls Tesla privatisiert werden sollte. Musk gab an, derzeit keine Stimmrechtskontrolle zu haben und auch nicht zu erwarten, dass ein Aktionär diese haben werde, wenn Tesla von der Börse genommen würde. Er selbst werde seine Aktien in beiden Fällen nicht verkaufen.

Die Technologie-Börse Nasdaq, an der Teslas Papiere gehandelt werden, zog am Nachmittag (Ortszeit) angesichts der Kursschwankungen rund um das Tweet-Gewitter die Notbremse und setzte den Handel aus. Denn Anleger hatten heftig auf die Nachrichten reagiert - die Tesla-Aktie stand vor dem Handelsstopp mit 7,4 Prozent im Plus. Zuvor hatte aber schon ein Bericht für starken Kursauftrieb gesorgt, laut dem Saudi-Arabiens Staatsfonds PIF eine große Tesla-Beteiligung aufgebaut hat.

Der Fonds halte inzwischen drei bis fünf Prozent am Unternehmen von Tech-Milliardär Elon Musk, berichtete die "Financial Times" unter Berufung auf eingeweihte Kreise. Damit hätte der Anteil einen aktuellen Wert zwischen 1,7 Milliarden und 2,9 Milliarden Dollar. Der über mehr als 250 Milliarden Dollar an Anlagegeldern verfügende Staatsfonds wäre damit einer der fünftgrößten Tesla-Aktionäre. Stellungnahmen von Tesla und PIF lagen zunächst nicht vor.

Tesla geht derzeit hohes Risiko mit seinem Hoffnungsträger Model 3, und an den Finanzmärkten laufen sehr viele Wetten auf Kursverluste der Aktien. Die Produktion des ersten günstigeren Teslas für die breite Masse verschlingt enorm viel Geld, kam aber noch nicht wie erhofft in die Gänge. Zuletzt gab es allerdings schon deutliche Fortschritte.

Experten erwarten Kapitalerhöhung

Einige Analysten gehen angesichts des Model-3-Aufwands und Teslas ambitionierter Expansionspläne - es sollen beispielsweise große Fabriken in China und Europa gebaut werden - davon aus, dass bald eine Kapitalerhöhung nötig wird. Musk wies dies bislang stets zurück und versprach Anlegern sogar, dass die bislang verlustreiche Firma bald profitabel wird.

Dem Bericht der "Financial Times" zufolge hatten die Saudis zunächst neu ausgegebene Aktien kaufen wollen, dies habe Tesla jedoch abgelehnt. Daraufhin habe der Staatsfonds sich mit Hilfe der Großbank JPMorgan am Markt mit den Papieren eingedeckt.  © dpa

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