Die Entscheidung für Frankfurt als Sitz der neuen EU-Anti-Geldwäschebehörde wertet Deutschlands führenden Finanzplatz nach Ansicht von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel weiter auf. Er habe sich sehr gefreut, dass Frankfurt den Zuschlag bekommen habe, sagte Nagel am Freitag in Frankfurt. "Das etabliert nochmal den Anspruch, den Frankfurt als europäischer Finanzplatz hat." Hessens größte Stadt könne "jetzt mit Fug und Recht sagen: Sie ist die Hauptstadt des Euros", sagte Nagel.

Mehr News zum Thema Wirtschaft

Vertreter der EU-Staaten und des Europaparlaments hatten am Donnerstagabend mehrheitlich für Frankfurt als Sitz der Anti-Money Laundering Authority (AMLA) gestimmt. Die Bewerbung Deutschlands setzte sich mit der kleinstmöglichen Mehrheit gegen acht europäische Hauptstädte durch. Die Bundesrepublik, Hessen und die Stadt Frankfurt wollen nach früheren Angaben mindestens zehn Millionen Euro für die Ansiedlung zur Verfügung stellen.

In Frankfurt hat bereits die Europäische Zentralbank ihren Sitz, die seit November 2014 neben der Geldpolitik auch über die größten Banken des Euroraums wacht. Als weitere Aufsichtsbehörde die europäische Versicherungsaufsicht EIOPA in der Stadt angesiedelt. Außerdem haben weitere wichtige internationale Gremien ihren Sitz in Frankfurt: Der Risikorat ESRB (European Systemic Risk Board), der ein Auge auf die Stabilität des Finanzsystems hat, sowie seit 2022 das International Sustainability Standards Board (ISSB), das weltweite Standards für klimabezogene Finanzberichterstattung setzen soll.






  © dpa

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.