Innerhalb weniger Tage steigt die BYD-Aktie massiv. Der Auslöser: Das Versprechen einer neuen Technologie, "Gottes Auge". Was hat es damit auf sich?
Während es bei deutschen Autobauern düster aussieht, erleben Aktien des chinesischen Automobilkonzerns BYD einen Boom. Laut "NTV" hat sich BYD in dieser Woche um 20 Prozent nach oben geschraubt. Der Grund dafür: Der chinesische Autobauer will autonomes Fahren massentauglich machen.
Wie das Medium berichtet, soll BYD in der kommenden Woche seine neue Strategie für smarte Autos vorstellen. In der Ankündigung könnte es um das sogenannte "Gottes Auge", ein eigenes Fahrassistenz-System gehen. Davon zumindest gehen Investoren aus, heißt es in dem Bericht. Allein die Ankündigung lässt die Aktien des Unternehmens steigen. BYD habe laut eigenen Angaben vor, "fortschrittliche autonome Fahrtechnologie für alle erschwinglich" zu machen.
Laut "Merkur" soll die neue Technologie für mehr Sicherheit, Komfort und Effizienz auf den Straßen sorgen. Demnach soll BYD schon in diesem Jahr damit beginnen, die neue Technologie in sämtlichen Fahrzeugklassen zu verbauen.
BYD könnte wegen US-Strafzöllen weiter nach Europa drängen
Im Bereich des autonomen Fahrens gehörte BYD bisher nicht zu den Branchenführern. Bislang verkauft der weltweit größte Elektro-Autobauer seine Fahrzeuge vor allem in China. Dort kommt BYD auf einen Marktanteil von gut einem Drittel bei neuen Elektro- und Hybridautos. Nun hat das Unternehmen auch Europa im Blick. Auch wegen der von der Trump-Administration eingeführten Strafzölle unter anderem gegen China.
Branchenexperte Stefan Hecht von der Unternehmensberatung Advyce & Company rechnet dennoch mit Auswirkungen, die bis nach Deutschland reichen werden. Angesichts der neuen Hürden auf dem US-Markt dürften chinesische Hersteller wie BYD noch stärker als bisher nach Europa drängen, glaubt er. "Europa rückt dann als Absatzmarkt verstärkt in den Vordergrund."
Folge könnten zunehmender Wettbewerb und Preiskämpfe auf dem deutschen Automarkt sein. "Das werden die hiesigen Hersteller deutlich zu spüren bekommen", sagt Hecht. Schließlich haben Hersteller wie VW schon jetzt mit hohen Überkapazitäten in Deutschland zu kämpfen. Abzuwarten bleibe, wie die EU-Kommission, die bereits Strafzölle gegen Elektroautos aus China verhängt hat, auf die neuen Strafmaßnahmen Trumps reagieren wird. (ras)
Verwendete Quellen
- n-tv.de: "Aktie geht durch die Decke: Chinas BYD präsentiert 'Gottes Auge'"
- Merkur.de: "BYD kündigt 'Gottes Auge' an: Technologie lässt Aktie durch die Decke gehen"
- Material der dpa
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