Sorgen an der Börse: Der Dax befindet sich weiter im Sinkflug - seit zwei Jahren hat der deutsche Leitindex nicht mehr so tief notiert. Den Grund dafür sehen Börsianer in den erneuten Spannungen zwischen den USA und China.

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Der Dax ist am Donnerstag unter 11.000 Punkte gefallen und hat mit 10.884 Zählern den niedrigsten Stand seit zwei Jahren erreicht. Zuletzt notierte der Leitindex 2,39 Prozent tiefer bei 10.932,53 Punkten. Damit summiert sich der Dax-Verlust seit vergangenem Montag auf rund 5,5 Prozent und im laufenden Jahr auf rund 15 Prozent. Der MDax büßte am Donnerstag 2,62 Prozent auf 22.567,67 Zähler ein. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank um 2,2 Prozent.

Börsianer begründeten die erneute Marktschwäche mit Ängsten vor einer weiteren Eskalation der Spannungen zwischen den USA und China. Nach der Festnahme der Finanzchefin des chinesischen Smartphone-Herstellers Huawei in Kanada drängen die USA Kanada zu ihrer sofortigen Auslieferung. Meng ist auch stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Elektronikkonzerns und Tochter des Huawei-Gründers Ren Zhengfei.

Laut einem Pressebericht beschuldigt die US-Justiz die Frau, das US-Handelsembargo gegen den Iran verletzt zu haben. China protestierte scharf gegen die Festnahme und forderte die sofortige Freilassung der Managerin.

Immobilienkonzern Vonovia im Fokus

Unter den Einzelwerten standen die Aktien von Vonovia im Anlegerfokus. Sie entzogen sich dem deutlich negativen Markttrend weitgehend und lagen mit einem Mini-Plus von 0,1 Prozent an der Dax-Spitze. Für Deutschlands größten Immobilienkonzern laufen die Geschäfte dank steigender Mieten in den Metropolen und seiner jüngsten Zukäufe weiter gut.

Nach der Vorlage des neuen Fünfjahresplans kamen die Papiere der SGL Group unter die Räder. Der Aktienkurs des Kohlefaserspezialisten sackte um 12,5 Prozent auf den tiefsten Stand seit 2004 ab. Experten gefiel vor allen Dingen nicht, dass SGL für das kommende Jahr nur ein in etwa stabiles operatives Ergebnis anpeilt.

Dagegen stiegen die Papiere von Vossloh zeitweise um 10 Prozent. Händler begründeten dies mit einem weiteren Großauftrag aus China für den Verkehrstechnikkonzern. Zuletzt notierten die Vossloh-Aktien noch knapp 5 Prozent über dem Schlusskurs des Vortages. (szu/dpa)  © dpa

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