Mit der Deutschen Bahn von Tür zu Tür? Angesichts des wachsenden Konkurrenzdrucks durch Dienste wie Uber und diverse Carsharing-Modelle will der Konzern sich mit einem neuen Geschäftsmodell positionieren.
Mit einem verbesserten Angebot im Nah- und Fernverkehr will die Deutsche Bahn angesichts wachsender Straßenverkehrsprobleme vor allem Autofahrer als neue Kunden gewinnen.
Bei einem Pilot-Projekt in Hamburg sollen Kunden sich per App ein Shuttle bestellen und zur nächsten Haltestelle chauffieren lassen können.
Hauptziel der Bahn: Die Menschen sollen auf ihr Auto verzichten - und es zu keinem Zeitpunkt vermissen.
Das Ziel sei, den öffentlichen Verkehr so komfortabel zu machen wie den individuellen, sagte Personenverkehrsvorstand Berthold Huber der "Süddeutschen Zeitung".
"Es geht uns um mehr Mobilität, aber weniger Verkehr", sagte Huber. Die Bahn wolle vor allem Autofahrer von zu Hause bequemer in die Zentren bringen, "sodass sie ihr Auto nicht vermissen".
Mit dem Bahn-Shuttle von der Haustür zum Bahnhof
In Hamburg startet die Bahn über ihre Digitaltochter Ioki dazu am Mittwoch mit dem Verkehrsverbund HVV ein Pilotprojekt.
Dabei sollen sich Kunden des Nahverkehrs per Handy-App von Shuttles zu Hause abholen und zum Nahverkehrspreis zur nächsten S-Bahn bringen lassen können.
Zunächst sind dafür zehn Elektroautos im Einsatz. Auch ÖPNV-Nutzer andernorts sollen den Shuttle-Dienst künftig nutzen können.
"Solche Angebote werden bald in anderen Städten folgen", sagte Huber der "Süddeutschen Zeitung". Die Nachfrage sei auch international groß.
Elektro-Shuttles für sechs Personen und Kinderwägen
Wie die SZ weiter berichtet, sollen die Elektroautos mit ihrer Größe an Londoner Taxis erinnern. In ihnen können dann bis zu sechs Personen mitfahren. Auch der Transport von Rollstühlen oder Kinderwagen soll so gewährleistet sein.
Um den öffentlichen Verkehr auch auf langen Strecken attraktiver zu machen, will der Konzern zudem das Fernverkehrsangebot deutlich ausbauen.
"Wir wollen in den nächsten Jahren zwischen den Metropolen vom Stunden- auf den Halbstundentakt kommen", sagte Huber. "Wir betreiben dann fast schon eine bundesweite S-Bahn." (dh/afp)
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