Deutschland ist wieder die weltweite Nummer eins beim Hopfenanbau. Zum ersten Mal seit neun Jahren haben die Anbauflächen in Deutschland diejenigen in den USA hinter sich gelassen, wie der Verband Deutscher Hopfenpflanzer am Dienstag mitteilte. Ursache ist, dass der weltweit deutliche Rückgang der Anbauflächen im laufenden Jahr in Deutschland deutlich schwächer ausfällt. Hierzulande sinken sie demnach nur um 340 Hektar auf 20 300, in den USA gehe es dagegen um mehr als 4500 Hektar auf 17 850 nach unten.
Ein möglicher Treiber des globalen Rückgangs könnten die nach wie vor hohen Lagerbestände an Hopfen sein. Diese sorgten zuletzt für sinkende Preise, was den Hopfenanbau weniger attraktiv macht. Auch der Hopfenpflanzerverband sieht die Lage seiner Branche mit Sorge. Fast die gesamte Produktion werde zur Bierherstellung verwendet und der Absatz des Getränks stagniere weltweit, was den Markt belaste.
Ob mit der aktuellen Verschiebung auch die Hallertau in Bayern wieder zum größten Hopfenanbaugebiet der Welt wird, war zunächst unklar, die Dimension des Rückgangs in den USA legt dies allerdings nahe. Vergangenes Jahr veröffentlichte Zahlen des weltweit größten Hopfenhändler BartHaas hatten die Hallertau noch knapp auf Platz zwei hinter dem US-Anbaugebiet Washington gesehen. Beide sind die jeweils mit Abstand größten in ihren Ländern.
Deutschland und die USA machen den Löwenanteil des weltweiten Hopfenanbaus aus. Global gibt es dem Hopfenpflanzerverband zufolge 55 000 Hektar Fläche. © dpa
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