Berlin - Viele besonders erfolgreiche Firmengründer sehen den Standort Deutschland kritisch - und würden rückblickend ins Ausland gehen. Nur 47 Prozent der Gründer von milliardenschweren Start-ups, sogenannten Einhörnern oder Unicorns, würden aktuell wieder in Deutschland gründen. Das zeigt eine Umfrage des Digitalverbands Bitkom.

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Knapp ein Viertel (24 Prozent) würde sich demnach für die USA entscheiden, 12 Prozent für ein anderes EU-Land und ebenfalls 12 Prozent würde anderswo auf der Welt gründen. "Gründerinnen und Gründer sind Berufsoptimisten, ihre kritischen Einschätzungen zum Start-up-Standort Deutschland müssen aufhorchen lassen", sagt Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst.

An der Umfrage haben 17 Gründerinnen und Gründern von deutschen Unicorns, die noch im Management aktiv sind, teilgenommen. Unicorns sind nicht-börsennotierte Start-ups, die mit mindestens einer Milliarde Euro bewertet werden. Aktuell gibt es laut der Angaben 27 solcher Firmen in Deutschland.

"Start-ups müssen Chefsache werden"

Wichtigste Forderung der befragten Gründer sind demnach ein umfassender Bürokratieabbau (76 Prozent). 41 Prozent wollen eine weitere Harmonisierung des EU-Binnenmarkts, um leichter in neue Märkte einzutreten. 35 Prozent wünschen sich komplett digitalisierte Visaverfahren, um einfacher ausländische Fachkräfte von außerhalb der EU gewinnen zu können.

Der Startup-Verband forderte wenige Wochen vor der Bundestagswahl, die nächste Bundesregierung müsse schnell eine neue Strategie mit klaren Zielen für die Gründerbranche vorlegen. "Start-ups müssen Chefsache werden", sagte die Vorstandsvorsitzende Verena Pausder. Die Digitalisierung der Verwaltung müsse Priorität bekommen und Unternehmensausgründungen aus Forschung und Hochschulen sollten beschleunigt werden. Zudem brauche es Anreize, damit mehr Geld von Großanlegern in Wagniskapital fließe.  © Deutsche Presse-Agentur

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