• Indonesische Pflegekräfte sollen nach dem Willen der Bundesagentur für Arbeit den Fachkräftemangel in deutschen Einrichtungen lindern.
  • Bis die ersten indonesischen Pflegerinnen und Pfleger hierzulande die Arbeit aufnehmen, kann es wegen der Corona-Pandemie aber noch dauern.

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Mit dem südostasiatischen Land wurde eine Vereinbarung getroffen, nach der indonesische Pflegekräfte leichter für deutsche Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen angeworben werden können, wie die Nürnberger Behörde am Freitag mitteilte.

Konkret wurde eine "Vermittlungsabsprache" mit dem staatlichen Indonesian Migrant Workers Protection Board unterzeichnet. Die erleichtert die Einreise teilnehmender Pflegekräfte. Ihr ausländischer Berufsabschluss müsse erst nach der Ankunft in Deutschland anerkannt werden, teilte die Arbeitsagentur mit.

Rekrutiertungsstart in 2021, erste Einreisen in 2022

In einem Programm soll den Pflegekräften beim Spracherwerb, mit dem Visum und bei der Integration in Deutschland geholfen werden. Nach ihrer Auswahl sollen sie zunächst mehrere Monate lang in Indonesien sprachlich und fachlich auf ihre Arbeit vorbereitet werden. Die Rekrutierung könne sich angesichts der Corona-Pandemie schwierig gestalten, solle wenn möglich aber noch in diesem Jahr beginnen. Mit den ersten Einreisen rechne man frühestens im zweiten Halbjahr 2022.

"Die Vermittlungsabsprache mit Indonesien ist für uns ein Meilenstein, um das Fachkräfteeinwanderungsgesetz mit Leben zu füllen", sagte Daniel Terzenbach, Vorstand Regionen der Bundesagentur für Arbeit. Das 2020 in Kraft getretene Gesetz erlaubt es der Behörde, mit Drittstaaten Absprachen über die Rekrutierung und Vermittlung von Fachkräften abzuschließen.

"Es ist unser Anliegen, weitere solcher Absprachen folgen zu lassen, um zielgerichtet auch in anderen Berufen die Fachkräfte für den deutschen Arbeitsmarkt zu gewinnen, die in Deutschland fehlen", sagte Terzenbach.  © dpa

Arbeitsagentur-Chef Detlef Scheele

Arbeitsagentur-Chef: Gezielte Zuwanderung für Arbeitsmarkt notwendig

Detlef Scheele hält eine Zuwanderung von 400.000 Arbeitskräften pro Jahr für notwendig, um Lücken in Branchen wie beispielsweise Pflege oder Logistik zu schließen. Die demografische Entwicklung in Deutschland sei für den enormen Fachkräftemangel verantwortlich.
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