- Galeria Karstadt Kaufhof muss nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung etwa 60 Filialen schließen.
- Experten sehen deutliche Hinweise, welche Standorte betroffen sind.
Bei Galeria Karstadt Kaufhof stehen offenbar fast die Hälfte der Filialen vor dem Aus. Das Unternehmen plant nach Informationen der Süddeutschen Zeitung 60 der 131 Filialen zu schließen.
Im November hatte Galeria-Chef Miguel Müllenbach bereits angekündigt, dass mindestens ein Drittel der Filialen geschlossen werden muss.
Das Unternehmen nennt weiterhin keine konkreten Filialen, die geschlossen werden sollen. Allerdings zeichnet es sich immer mehr ab, welche Standorte es am Ende trifft.
Bei manchen Filialen steht Schließung schon fest
Bei einigen Standorten steht schon länger fest, dass die Filialen bald verschwinden. In Halle und dem Haus an der Marktkirche in Hannover läuft Ende Januar 2023 der Mietvertrag aus.
In Berlin-Wedding ist die Schließung Ende 2023 geplant. In Hamburg-Wandsbek läuft der Mietvertrag nur noch bis Mai 2024 und auch in Esslingen hat der Vermieter Galeria den Vertrag gekündigt.
Drei Kaufhäuser müssen außerdem Neubauten weichen. Das betrifft das Kaufhaus in der Breiten Straße in Köln sowie das auf der Frankfurter Zeil und das Haus an der Stuttgarter Eberhardstraße.
Benko-Kaufhäuser und Galeria 2.0 mit guten Chancen
So haben alle Filialen, die nach dem Konzept Galeria 2.0 umgebaut wurden, gute Karten auf einen Weiterbetrieb. Von Galeria-Seite heißt es, die neue Strategie an diesen Standorten zeige "nachweisliche Erfolge". Die Filialen in Fulda, Kassel, Euskirchen, Oberhausen, Koblenz und Kleve sind daher wohl nicht von einer Schließung betroffen.
Und auch jene haben bessere Chancen, die zu den 22 Filialen im Eigentum der Signa-Gruppe gehören, des Unternehmens von Benko.
Darunter fallen etwa die Galerias am Münchner Marienplatz, am Kurfürstendamm in Berlin, an der Frankfurter Zeil, auf der Hohe Straße in Köln oder in der Stuttgarter Königstraße.
Laut SZ-Informationen ebenfalls als sicher gelten die Filialen in Aachen, Bonn, Braunschweig, Bremen, Dresden, Mannheim, Ulm und Würzburg.
Als nicht ganz sicher aber mit guten Chancen werden die Filialen in Wismar, Lüneburg, Magdeburg, Dortmund, Aschaffenburg, Darmstadt, Heidelberg, Erlangen, Heilbronn, Karlsruhe, Augsburg, Rosenheim und Konstanz.
Vor allem Doppelstandorte in Gefahr
In etwa 60 Städten ist hingegen eine Schließung wahrscheinlich. Oft sind das Städte, in denen es ohnehin mehrere Galeria-Kaufhofs gibt. So gibt es in Hamburg allein fünf Filialen. Das Haus an der Mönckebergstraße und die neu renovierte Filiale im Alstertal-Zentrum werden dort nach einem Bericht des Handelsblatts im November wohl erhalten bleiben. Die anderen drei Filialen in Hamburg sind potenzielle Streichkandidaten.
Auch in anderen Städten mit mehreren Filialen wird es Schließungen geben. In Saarbrücken wird das Kaufhaus am St. Johanner Markt wohl weichen müssen. Die Immobilie des Kaufhauses in der Bahnhofstraße 82 ist dagegen Eigentum der Karstadt-Mutter Signa und soll deshalb erhalten bleiben.
In Regensburg muss wahrscheinlich die Filiale im Donau-Einkaufszentrum schließen. In Nürnberg, wo es drei Filialen gibt, könnte es sogar zwei Schließungen geben. Bleiben könnte dort lediglich der Kaufhof in der Königstraße. Die Filiale an der Lorenzkirche stand dagegen schon 2020 auf einer Streichliste und steht nun vor dem endgültigen Aus.
Auf der besagten Streichliste stehen auch Standorte mit nur einer Filiale wie Bielefeld, Leonberg, Singen, Dortmund, Goslar, Potsdam sowie Chemnitz und Leverkusen. Aus diesen Städten könnte Galeria Kaufhof ganz verschwinden.
Verwendete Quellen:
- Süddeutsche Zeitung: Für welche Galeria-Filialen es nun eng wird
- Handelsblatt.com: Welche Filialen durch die Sanierung schließen – und welche nicht
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