Müssen Millionen Schokoaufstrich-Liebhaber bald ihre Frühstücksgewohnheiten ändern? Ein Streik hat die Produktion im größten Nutella-Werk der Welt lahmgelegt.
Die Produktion in der weltweit größten Nutella-Fabrik in Frankreich steht fast still. Seit rund einer Woche blockieren streikende Arbeiter das Werk in Villers-Ecalles in der Normandie.
Die Gewerkschaft Force Ouvriere berichtete auf ihrer Website, dass 160 der 350 Beschäftigten der Ferrero-Fabrik seit vergangenen Dienstag im Ausstand sind.
Die Nutella-Produktion sei weitgehend zum Erliegen gekommen, sagte Fabrice Canchel von der Gewerkschaft Force Ouvrière (FO). Die Mitarbeiter blockierten seit fast einer Woche die Zugänge zu dem Werk in der Normandie, und deshalb würden auch die Zutaten knapp.
Ferrero-Werksleitung nennt Blockade "illegal"
"Kein Lieferwagen kommt mehr in die Firma oder verlässt sie", betonte Canchel. Betroffen sei nicht nur die Produktion der Nuss-Nougat-Creme, sondern auch die von Schokoriegeln der Marke Kinder Bueno.
Die Geschäftsleitung nannte die Blockade in einer internen Email "illegal".Ferrero gab an, Streikenden, die den Eingang blockierten, per Gerichtsbeschluss Zwangsgelder aufzuerlegen. Die Sanktionen seien Montagfrüh in Kraft getreten.
Nutella wird knapp - Bueno-Produktion eingestellt
Die Fabrik ist für rund ein Viertel der Nutella-Produktion zuständig und produziert normalerweise rund 600.000 Nutella-Gläser am Tag. Die Nachrichtenagentur AFP berichtete unter Berufung auf die Gewerkschaft, von den vier Linien für den Schoko-Brotaufstrich Nutella sei nur noch eine mit 20 Prozent ihrer Kapazität in Betrieb. Die Produktion des Schokoriegels Kinder Bueno sei eingestellt worden.
Die Gewerkschaft fordert rund 4,5 Prozent mehr Geld und eine Prämie von 900 Euro pro Mitarbeiter - das Angebot von Ferrero ist ihr zu niedrig. Das Unternehmen betonte, man habe sechs Tage lang versucht, Gespräche zu führen. Diese seien von der Gewerkschaft abgelehnt worden.
Das Werk gehört zum italienischen Süßwarenkonzern Ferrero. Bereits im Februar stand dort die Produktion still - damals sprach Ferrero von Qualitätsproblemen. (hub/dpa/afp)
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