Die Inflationsrate in den USA ist im Juli auf den niedrigsten Stand seit mehr als drei Jahren zurückgegangen. Laut dem am Mittwoch vom Arbeitsministerium in Washington veröffentlichten CPI-Index stiegen die Verbraucherpreise im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,9 Prozent. Dies ist der niedrigste Anstieg im Jahresvergleich seit März 2021.

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Im Juni war der CPI-Index im Jahresvergleich noch um 3,0 Prozent gestiegen. Das war bereits eine deutliche Abflachung im Vergleich zum Mai mit 3,3 Prozent. Die neuen Inflationszahlen könnten die US-Notenbank Fed dazu ermutigen, bei ihrer nächsten Sitzung im September möglicherweise den Leitzins zu senken. Dieser befindet sich mit 5,25 bis 5,5 Prozent auf dem höchsten Stand seit 23 Jahren und wurde von der Fed seit Juli 2023 nicht mehr angetastet.

US-Präsident Joe Biden wertete die neuen Zahlen als Bestätigung dafür, dass seine Regierung "reale Fortschritte" bei der Senkung der Lebenshaltungskosten für die Bürgerinnen und Bürger erziele. Es sei noch "mehr Arbeit zu tun", doch seien die Löhne den 17. Monat in Folge schneller als die Verbraucherpreise gestiegen, erklärte Biden.

Auch für den Wahlkampf von Vizepräsidentin und Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris sind die neuen Inflationszahlen eine tendenziell gute Nachricht. Die Inflation ist ein wichtiges Thema im US-Wahlkampf. Bei einem gemeinsamen Aufritt mit Biden am Donnerstag nahe Washington im Bundesstaat Maryland soll es laut einer Ankündigung des Weißen Hauses um die "Fortschritte" im Kampf gegen die Inflation gehen.

Es wird die erste gemeinsame Wahlkampfveranstaltung von Präsident und Vizepräsidentin sein, seit der 81-jährige Biden am 21. Juli nach wochenlanger Debatte um seinen geistigen Zustand seinen Verzicht auf die Kandidatur bei der Präsidentschaftswahl im November erklärt und für Harris als seine Nachrückerin plädiert hatte. Harris wurde inzwischen als neue Präsidentschaftskandidatin der Demokratischen Partei nominiert.

Der republikanische Präsidentschaftskandidat und Ex-Präsident Donald Trump macht Biden und Harris dafür verantwortlich, dass die Lebenshaltungskosten der Bürger in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen waren. Unter Präsident Biden war die Inflation bis Juni 2022 auf 9,1 Prozent gestiegen, den höchsten Wert seit fast 40 Jahren. Die Ursachen lagen allerdings hauptsächlich in der Corona-Pandemie und dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Die Teuerungsrate ging dann wieder deutlich zurück.  © AFP

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