Siemens hat die Auslieferung neuer ICE-Züge an die Deutsche Bahn (DB) wegen Mängeln vorerst eingestellt - bereits gelieferte Züge sollen von dem Fehler nicht betroffen sein.
Die Deutsche Bahn muss länger auf neue ICE des Typs 3neo warten. Der Grund: Siemens hat die Auslieferung wegen Mängeln an Schweißnähten aufgehalten - dem Unternehmen zufolge geht es dabei um Teile eines Unterlieferanten.
"Alle bereits ausgelieferten Züge sind nicht betroffen und können sicher eingesetzt werden", betonte ein Siemens-Sprecher am Donnerstag. Auch ein Sprecher der Deutschen Bahn betonte, dass die bereits eingesetzten 21 Züge des Typs nicht betroffen seien. "Sie sind im Betrieb problemlos unterwegs." Zuvor hatte die "Bild" von den Problemen berichtet.
Mängel an Schweißnähten festgestellt
"Die Maßnahmen von Siemens Mobility zur Qualitätssicherung haben aktuell keinerlei Auswirkungen auf unseren Fahrplan", sagte der Bahn-Sprecher weiter. Er betonte: "Wir nehmen nur einwandfreie Züge ab." Insgesamt hat die Bahn 90 ICE des Typs 3neo bestellt, die Auslieferung erfolgt über mehrere Jahre hinweg.
Siemens hatte die Qualitätsmängel an den Schweißnähten nach eigenen Angaben bei einer routinemäßigen internen Kontrolle festgestellt. "Siemens Mobility steht mit der Deutschen Bahn und dem Unterlieferanten im engen Austausch und arbeitet mit Nachdruck an der Lösung der Thematik", betonte ein Sprecher.
Auslieferung verzögert sich auf unbestimmte Zeit
Wie lange es dauern werde, die Probleme zu beheben und ob dabei bereits teilweise fertig gebaute Züge wieder auseinandergenommen werden müssen, blieb zunächst offen.
Es ist nicht das erste Mal, dass Probleme mit Schweißnähten zu Verzögerungen bei ICE führen. Beim Modell ICE 4 waren die Auslieferungen der damals von Siemens und Bombardier gebauten Züge im Jahr 2019 über Monate gestoppt worden. (AFP/dpa/lag)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.