Der Tarifkonflikt bei der Lufthansa ist festgefahren. Mit Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow und Frank-Jürgen Weise, dem Ex-Chef der Arbeitsagentur, sollen nun zwei bekannte Gesichter schlichten.
Thüringens Ministerpräsident
Verdi und Lufthansa hatten sich vergangene Woche darauf geeinigt, möglichst schnell eine Schlichtung für die rund 25 000 Beschäftigten am Boden anzustreben. Damit sollen Streiks an Ostern vermieden werden. Während der Schlichtung soll eine Friedenspflicht gelten.
Ein Erzwingungsstreik droht
"Sollte die Schlichtung jedoch kein Ergebnis bringen, dem die Beschäftigten zustimmen können, ist davon auszugehen, dass es zu Erzwingungsstreiks kommen wird", sagte Verdi-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky. Die Urabstimmung dafür wird bereits am Dienstag eingeleitet.
Verdi verlangt für das Lufthansa-Bodenpersonal bei einer Laufzeit von zwölf Monaten 12,5 Prozent mehr Geld, während das Unternehmen bei einer Laufzeit von 28 Monaten bislang 10 Prozent angeboten hat. Vergleichsweise unstrittig ist eine Inflationsausgleichsprämie von 3000 Euro. Zuletzt waren wegen eines von Verdi organisierten Warnstreiks in diesem Bereich Hunderte Lufthansa-Flüge ausgefallen.
Der Linken-Politiker Ramelow und Ex-Arbeitsagentur-Chef Weise haben Erfahrung mit der Lösung von Tarifkonflikten. Ramelow hatte 2015 und 2017 die Tarif-Auseinandersetzungen mit der Lokführergewerkschaft GDL bei der Bahn geschlichtet. Weise war bei der Beilegung des Konfliktes zwischen Lufthansa und der Kabinengewerkschaft Ufo 2019/2020 engagiert. (dpa/br)
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