In Italiens berühmtester Ausgrabungsstätte haben Archäologen einen besonderen Fund gemacht, der eigene Rätsel aufgibt.
Im südöstlich von Neapel gelegenen Pompeji im "Haus des Giardino" legten Forscher eine Truhe mit exotischen Gegenständen frei, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Dazu gehörten unter anderem Kristalle und Gesteine, aus Knochen gefertigte Knöpfe, orientalische Käfer, Amulette, Puppen, Glocken, Miniatur-Penisse und sogar ein kleiner Schädel.
Der Fund könne Teil einer Art "Schatzkammer eines Zauberers" gewesen sein, sagte der Direktor der Ausgrabungsstätte Pompeji, Massimo Osanna.
Objekte möglicherweise für Rituale gedacht
Die Experten vermuten einen kultischen Hintergrund: Einige Gegenstände galten als Glücksbringer, anderen wurde laut Osanna direkt die Fähigkeit zugeschrieben, Pechsträhnen zu beenden. Die Objekte könnten demnach in Ritualen zur Steigerung der Fruchtbarkeit und der Verführungskraft eingesetzt worden sein oder auch, um das Gelingen einer Schwangerschaft oder Geburt zu beschwören.
Wahrscheinlich hätten die Objekte nicht dem reichen Hausbesitzer gehört, sondern einem Diener oder einer Sklavin des Hauses, mutmaßte Osanna. Darauf deute hin, dass die Truhe keinerlei Gold enthielt, mit dem sich die damalige Oberschicht gern schmückte.
Im selben Ausgrabungsgebiet waren Archäologen jüngst auf eine Inschrift gestoßen, die Historiker veranlasste, das mutmaßliche Datum des Vesuv-Ausbruchs zu ändern, der die Stadt mit Glut, Steinen und Asche begrub - vom 24. August auf den 24. Oktober 79 nach Christus. © dpa
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