In der Negev-Wüste bei der israelischen Stadt Beerscheva haben Archäologen die Überreste einer fast 2.000 Jahre alten jüdischen Siedlung gefunden. Die Ausgrabungsfläche beträgt 2.000 Quadratmeter. Die Forscher vermuten sogar noch weitere Tunnel unter der Anlage.
Archäologen sind bei der israelischen Stadt Beerscheva in der Negev-Wüste auf die Überreste einer fast 2.000 Jahre alten jüdischen Siedlung gestoßen. Darunter befand sich auch die Scherbe einer Öllampe, auf der ein jüdischer Kerzenleuchter mit neun Armen zu sehen ist, eine sogenannte Chanukkia.
"Das ist wahrscheinlich eine der frühesten künstlerischen Abbildungen eines solch neunarmigen Leuchters, die bisher entdeckt wurde", sagte Peter Fabian, Archäologe an der Ben-Gurion Universität in Beerscheva, am Donnerstag einer Mitteilung zufolge.
Forscher vermuten weitere Tunnel
Die Ausgrabungsfläche erstreckt sich laut der israelischen Altertumsbehörde auf 2.000 Quadratmetern, das entspricht etwa der Fläche von acht Tennisplätzen. Es handele sich um mehrere Strukturen, "darunter die Grundmauern eines großen Wachturms, (...) antike Abfallgruben und Strukturen im Untergrund, die wahrscheinlich als Mikveh, ein rituelles jüdisches Bad, genutzt wurden", sagte Fabian.
Es gebe zudem Hinweise auf einen Brand, wahrscheinlich im Zusammenhang mit dem ersten jüdischen Krieg etwa 70 Jahre nach Christi Geburt. Der erste jüdische Krieg war der erste von drei jüdischen Aufständen gegen die Römer.
Die Forscher vermuten außerdem weitere Tunnel unter der Anlage, möglicherweise aus der Zeit des dritten jüdischen Aufstandes um das Jahr 135 nach Christus. Die Ausgrabungen wurden in Auftrag gegeben, weil am Stadtrand nördlich von Beerscheva ein neues Wohngebiet entstehen soll. (ff/dpa)
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