Schienbeine gebrochen, Oberkörper abgetrennt: Es klingt wie ein Kriminalfall, aber einer aus der Römerzeit - Archäologen haben ein derart zugerichtetes Skelett im nordpfälzischen Eisenberg entdeckt.

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"Der Mann war grober Gewalt ausgesetzt", sagte Ulrich Himmelmann, Leiter der Direktion Landesarchäologie - Außenstelle Speyer. Die Schienbeine waren nur wenige Zentimeter unterhalb der Knie gebrochen, den abgetrennten Oberkörper fanden die Wissenschaftler im rechten Winkel zum Rest des Mannes liegend.

Auch der Fundort gibt Himmelmann Rätsel auf: "Er lag mitten in einer römischen Siedlung." Dabei sei die Siedlungsbestattung damals vor allem aus hygienischen Gründen per Gesetz verboten gewesen.

Klar ist bislang, dass es sich um ein männliches Skelett handelt, Größe etwa 165 Zentimeter. Wie alt das Skelett genau ist, können die Forscher noch nicht sagen. "Die Römer waren hier von etwa 0 bis 450 nach Christus", sagte Himmelmann. Das Skelett ist demnach rund 1500 bis 2000 Jahre alt.

Anthropologen sollen die Knochen nun medizinisch untersuchen. Himmelmann hofft, aus den Ergebnissen weitere Hintergründe zum Tod des Mannes ableiten zu können. Dazu sollen auch weitere Funde wie etwa Ziegelscherben untersucht werden, die bei dem Skelett entdeckt wurden.

Bislang könne man über die Hintergründe nur spekulieren, sagte der Archäologe. "Es könnte sich um ein Mordopfer handeln, das man hier versteckt hat." Wäre es ein Unfall gewesen, hätte man die Leiche nicht innerhalb der Siedlung bestattet. Das Skelett war unter großen Steinbrocken begraben worden - auch das sei sehr ungewöhnlich, betonen die Wissenschaftler.  © dpa

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