Schauspielerin Gal Gadot verprügelt als "Wonder Woman" im Kinofilm ihre Gegner und will mit Liebe die Welt retten. Vorbild für die Hauptfigur in der Comic-Verfilmung sind die griechischen Amazonen. Doch wer waren die mythischen Kriegerinnen eigentlich?

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Antiken Quellen zufolge soll es mehrere Völker gegeben haben, in denen Frauen in den Krieg zogen. Der Mythologie nach handelte es sich dabei um normalsterbliche Menschen.

Die wichtigste Amazonen-Stadt soll Themiskyra im nördlichen Anatolien gewesen sein. So heißt auch Wonder Womans Heimat in dem Hollywood-Streifen.

Eine Brust opfern für Kampffertigkeit

Woher die Bezeichnung "Amazone" stammt, ist bis heute nicht geklärt. Einige antike Autoren leiteten ihn von "a-mazos", also "brustlos" her. Denn manchen Erzählungen nach sollen die Amazonen-Völker den kleinen Mädchen, die zu Kriegerinnen herangezogen wurden, die rechte Brust verstümmelt haben, damit diese später nicht beim Bogenschießen stört.

Diese Überlieferung ist jedoch umstritten. Die erhaltenen Abbildungen von Amazonen zeigen die Kämpferinnen stets mit zwei Brüsten.

Stadtgründerinnen und Königinnen

Es gibt zahlreiche Gründungsmythen, denen zufolge Amazonen den Grundstein für große Siedlungen legten.

Die Amazone Smyrna soll die Gründerin der nach ihr benannten Stadt (heute "Izmir") an der Ägäisküste sein. Die Stadt Anaia im antiken Karien soll ebenfalls nach der Amazone benannt sein, die sie gegründet hat.

Otrere soll den Tempel der Artemis in Ephesos errichtet haben. Sie war gleichzeitig Königin und der Sage nach eine Geliebte des olympischen Kriegsgottes Ares.

Ihre Tochter - und ebenfalls Amazonenkönigin – Hippolyte wird in mehreren Erzählungen erwähnt. Im dorischen Herakles-Mythos kämpft und verliert sie gegen Herakles. Im ionischen Theseus-Mythos wird sie vom König Athens entführt.

Die Amazonen-Königin Thalestris soll mehreren Erzählungen nach Alexander den Großen getroffen haben.

Regierungsgewalt bei den Frauen

Heute ist es schwierig, den historischen Kern hinter den Amazonen-Mythen auszumachen. Forscher vermuten, dass die alten Griechen in Kleinasien auf von Frauen regierte und matriarchalisch organisierte Völker getroffen sind. Diese Begegnungen waren Homer schon bekannt und müssten daher vor dem 8. Jahrhundert vor Christus stattgefunden haben.

Ein Hinweis auf die Existenz matriarchalisch organisierter Völker ist auch die Tatsache, dass es zur Zeit des Historikers Herodot im 5. vorchristlichen Jahrhundert noch Völker gab, die matrilinare Abstammungsregeln hatten.

So benannten sich die Lykier nach ihren Müttern. Ihr sozialer Status hing auch von dem der Mutter ab. Die Kinder einer Bürgerin hatten ebenfalls Bürgerrechte, auch wenn der Vater Sklave war – nicht aber, wenn der Vater angesehener Bürger aber die Mutter unfrei war.

Archäologische Funde

In den griechischen Sagen werden auch Grabstätten von Amazonen erwähnt. Tatsächlich fanden Archäologen zahlreiche Gräber von Kriegerinnen. Das älteste bekannte wird auf das Ende des zweiten Jahrtausends vor Christus datiert und liegt in Georgien.

Sehr häufig treten Kriegerinnen-Gräber in Südrussland und der Ukraine auf. Zwischen dem sechsten und dritten Jahrhundert vor Christus muss es dort Völker gegeben haben, in denen Frauen einen hohen gesellschaftlichen Rang hatten und mit Waffen kämpften. (ada)

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