In den Diskussionen um den Klimawandel wird Kohlendioxid oft verteufelt. Doch neben den schlechten gibt’s auch jede Menge interessante und positive Fakten zum CO2. Zehn Dinge, die Sie vielleicht noch nicht kennen.
1. Kohlendioxid ist ein geruchloses Gas aus Sauerstoff und Kohlenstoff. Es entsteht sowohl beim Verbrennen von kohlenstoffhaltigen Substanzen als auch bei der Zellatmung. CO2 wird demzufolge beim Ausatmen von Lebewesen an die Umwelt abgegeben. Nur zirka 0,04 Prozent davon sind natürlicher Bestandteil der Luft.
2. CO2 ist überlebensnotwendig. Ohne das Gas können Pflanzen keinen Sauerstoff herstellen. Doch steigt die Kohlendioxid-Konzentration in der Atemluft auf acht Prozent, wird es gefährlich: 30 bis 60 Minuten können zu Bewusstlosigkeit und Tod führen. Bei einem Anteil von fünf Prozent treten Kopfschmerzen und Schwindel auf.
3. Welse können aufgrund von CO2 ihre Beute ausfindig machen. Das berichten Wissenschaftler im Fachmagazin "Science". Der Grund: Die Tiere registrieren über die Barteln kleinste Veränderungen im Säurewert im Wasser. Der pH-Wert verändert sich, wenn etwa Borstenwürmer – die Hauptnahrungsquelle der Welse – in der Nähe atmen. Dadurch gelangen den Forschern zufolge positiv geladene Wasserstoffionen und Kohlendioxid ins Meer und verändern so den Säurewert in der Umgebung.
4. Der Mensch soll nach neuesten Erkenntnissen für lediglich 3,5 Prozent des Gesamtausstoßes an Kohlendioxid verantwortlich sein. Der Rest werde durch natürliche Prozesse verursacht wie rauchende Vulkane, verfaulende Pflanzen und Kühe, die das Gas durch rülpsen und Darmtätigkeit ausstoßen. Außer Acht gelassen wird dabei jedoch, dass die restlichen 96,5 Prozent zu einem Kreislauf gehören, zu dem auch der Mensch gehört.
5. Ein Viertel des vom Menschen verursachten CO2-Ausstoßes stammt aus dem Transportwesen. 11,4 Prozent davon gehen zu Lasten der Luftfahrt. Der Klimaschutzorganisation Atmosfair zufolge hat ein Passagier mit der Entfernung München nach New York (6.550 Kilometer) eine CO2-Bilanz von 1.600 Kilogramm. Das ist genauso viel wie ein Jahr Autofahren. Dagegen produziert ein Kühlschrank jährlich gerade einmal 100 Kilogramm Kohlendioxid.
6. Die weltweit CO2-freundlichste Charter-Airline im Jahr 2013 war nach Auswertung von Atmosfair TUIfly. Das Unternehmen belegte unter 180 Fluglinien jeweils den ersten Platz bei Kurz- und Mittelstrecken und kam bei den Langflügen auf Platz zwei. Für das Ranking wurden die Werte der CO2-Emissionen pro Passagier und Flugkilometer verglichen. Die bessere Bilanz erreicht TUIfly durch effizientere Flugzeuge. Außerdem sind die Maschinen nahezu maximal bestuhlt, wodurch eine hohe Auslastung erreicht wird.
7. Zur Fußballweltmeisterschaft 2014 rechnet die brasilianische Regierung mit 60.000 Tonnen Treibhausgasen aus dem Betrieb von Stadien und Inlandsflügen. Rechnet man den internationalen Flugverkehr dazu, steigt das Emissionstotal der WM nach Angaben aus Brasilia auf 1,4 Millionen Tonnen. "Die Emissionsberechnungen sind fragwürdig", sagte dagegen Julia Ziesche von der Heinrich-Böll-Stiftung laut Schweizer "Tagesanzeiger". Je nachdem welche Studien und Methoden zugrunde gelegt werden, variieren die Zahlen enorm. Andere Berechnungen gehen von 11 Millionen Tonnen aus. Experten zufolge werden die Emissionen in Brasilien um ein vielfaches höher sein als zur WM 2006 in Deutschland.
8. Wer wissen will, wie es um seine ganz persönliche CO2-Bilanz steht, kann nachrechnen. Das Umweltbundesamt und die Tierschutzorganisation WWF etwa haben einen Rechner, mit dem sich sogar der Ausstoß eines Gesamt-Haushaltes analysieren lässt. Zudem bekommen Interessierte Tipps, wo und wie sie ihre Klimabilanz verbessern können.
9. Kohlendioxid wird auch für Laser eingesetzt. Das Gas dient dabei als Lasermedium. CO2-Laser werden zum Schneiden, Gravieren, Perforieren oder Schweißen eingesetzt. Vor allem in der Medizin finden sie in vielen unterschiedlichen Bereichen Verwendung etwa in der Chirurgie, HNO-Heilkunde oder Dermatologie.
10. CO2 findet auch in der Waffentechnologie Anwendung – bei den sogenannten Druckgaswaffen. Dafür kommt verflüssigtes Kohlendioxid zum Einsatz. Es sorgt dafür, dass das Geschoss beim Auslösen des Abzuges durch den Lauf der Waffe treibt.
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