Wissenschaftler haben erstmals ein Exemplar einer Großschmetterlingsraupe im Baltischen Bernstein entdeckt.
Bei dem 44 Millionen Jahre alten Fossil handele es sich um eine Larve aus der Gruppe der Spannerfalter (Geometridae), teilte die Zoologische Staatssammlung München am Mittwoch mit. Das Forscherteam, dem auch Experten der Staatssammlung angehörten, präsentiert die Raupe in der Fachzeitschrift "Scientific Reports".
Raupen-Fund ist eine Seltenheit
Baltischer Bernstein ist in der Ostseeregion weit verbreitet. Die Insektenlarve wurde einst in einem Tropfen Harz eingeschlossen und so zu Bernstein, der die Raupe über die Zeiten konservierte.
"Raupen-Funde im Bernstein sind in jedem Fall Seltenheiten, im Baltischen Bernstein ist dies überhaupt das erste derartige Großschmetterlings-Fossil", sagte Mitautor Axel Hausmann. "Dies liegt möglicherweise an der nächtlichen Aktivität der meisten Schmetterlingsraupen. Denn Harz war wohl hauptsächlich bei höheren Tagestemperaturen und direktem Sonnenlicht flüssig."
Die Larve ist unter dem Namen "Eogeometer vadens" als neue Art und neue Gattung beschrieben und innerhalb der großen Familie der Spanner den sogenannten Rindenspannern zugeordnet worden. Spannerfalter gehören mit mehr als 23.000 bekannten Arten zu den drei größten Schmetterlingsfamilien.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Schmetterlingen besitzen Spannerraupen zusätzlich zu Brust- und Hinterleibsbeinen nur ein einziges Bauchfußpaar. Dies ermöglicht der Raupe eine typische Art der Fortbewegung, bei der das Tier seine Hinterbeine direkt bis an die Bauchbeine schiebt. Der Körper bildet eine Art Schleife, wenn die Raupe wandert. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.