Die in Brasilien heimische Vampirfledermaus ernährt sich eigentlich von Vögeln. Doch nun haben Forscher etwas seltsames gefunden.
Trotz ihres Namens ist die Vampirfledermaus für Menschen bisher ungefährlich. Ihre bevorzugte Beute sind Vögel. Deren Blut besteht zu einem hohen Anteil aus Fett und Wasser. Menschliches Blut oder das anderer Säugetiere besteht aus einem hohen Anteil an Proteinen - das können die kleinen Tiere eigentlich gar nicht verarbeiten.
Im Nordwesten Brasiliens haben Forscher aber nun eine haarsträubende Entdeckung gemacht. Eine Forschergruppe hat den Kot von einer Kolonie Vampirfledermäuse untersucht - und dabei Spuren von menschlichem Blut gefunden.
Woher kommt der Wandel?
"Wir waren sehr überrascht. Diese Spezies kann das Blut von Säugetieren gar nicht verarbeiten", sagte Enrico Bernard gegenüber dem Magazin "newscientist.com". Diese Tiere müssen einen großen Wandel durchgemacht haben.
Bei einem früheren Experiment zeigte sich, dass Fledermäuse, die sich von Vogelblut ernähren, lieber verhungern würden, als Ziegen- oder Schweineblut zu trinken.
Warum also haben sich die Fledermäuse umgewöhnt? Eine Ursache könnte eine großflächige Waldrodung sein. Dadurch sind Vogelarten ausgestorben, die zur Lieblingsbeute der Tiere gehören. Um sich trotzdem ernähren zu können, schwenkten die Fledermäuse auf Hühner um.
Diese leben jedoch in sehr enger Nähe zu Menschen. Vermutlich haben die Tiere in diesem Zusammenhang auch mal eine Person gebissen. Das ist potenziell nicht nur schmerzhaft, sondern auch sehr gefährlich für Menschen.
Vampirfledermäuse übertragen teilweise das sogenannte Hantavirus - und das ist lebensgefährlich.
(mh)
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