In schlechten Zeiten sind Fledermaus-Weibchen nicht allein: Kriselt es in der Familie, versorgen Freunde sie mit Nahrung.

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Im Notfall greifen Gemeine Vampire ihren Freunden unter die Flügel. Fledermausweibchen, die verhältnismäßig viele Freundschaften außerhalb ihrer Familie pflegen, kommen demnach nach dem Verlust einer nahen Verwandten besser klar als Artgenossinen ohne solche Kontakte. Das berichten Forscher um Gerry Carter vom Smithsonian Tropical Research Institute (Panama) im Fachmagazin "Biology Letters" der britischen Royal Society.

Bei den Gemeinen Vampiren (Desmodus rotundus) ist es üblich, dass weibliche Tiere Blutmahlzeiten, die sie ihrer Beute ausgesaugt haben, wieder hochwürgen und mit Töchtern und Müttern teilen. Stirbt ein Familienmitglied, fehlt eine wichtige Nahrungsquelle im Familienverband.

Die Forscher beobachteten über vier Jahre eine in Gefangenschaft gehaltene Kolonie von etwa 30 Gemeinen Vampiren. Dabei nahmen sie Weibchen aus der Kolonie und ließen sie 24 Stunden lang hungern. Kurz bevor das Tier zurückgebracht wurde, entfernten die Forscher zusätzlich einen Hauptnahrungslieferanten aus der Familie des Weibchens. Anschließend beobachtete sie, wie das ausgehungerte Tier versorgt wurde. Dabei stellten die Wissenschaftler fest, dass Weibchen mit mehr Freundschaften auch mehr Nahrung bekamen.

Gemeine Vampire kommen in Süd- und Mittelamerika vor und leben in Gruppen von bis zu 5.000 Tieren in hohlen Bäumen und in Höhlen.  © dpa

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