- Einer der berühmtesten Gorillas des Kongo ist tot.
- Der Flachlandgorilla Mugaruka verstarb im Alter von 35 Jahren in einem Nationalpark.
- Das Tier hatte Bekanntheit erlangt, weil er nur einen Arm hatte - den anderen verlor er als Jungtier in einer Falle.
Die Demokratische Republik Kongo trauert um einen seiner berühmtesten Gorillas: Der knapp 35-jährige Affe Mugaruka starb am Freitag in Folge einer Krankheit, wie der Kahuzi-Biega-Nationalpark im Osten des zentralafrikanischen Staates am Montag erklärte.
"Mugaruka starb an blutigem Durchfall", teilte der Nationalpark der Nachrichtenagentur AFP mit. Er sei tot in einer Teeplantage neben seinem natürlichen Lebensraum gefunden worden. Der Tod des Gorillas sei ein "großer Verlust".
Sein fehlender Arm machte ihn zum Einzelgänger
"Er kam regelmäßig zu uns ins Zentrum des Parks und machte die Besucher glücklich, obwohl er selbst ein einsames Tier war", hieß es in der Erklärung des Parks weiter. Der Grund für seine Einsamkeit lag laut der Parkleitung im Verlust eines Armes durch eine Falle, als das Tier dreieinhalb Jahre alt war.
Mit nur einer Hand wurde der Gorilla von seinen Artgenossinnen abgelehnt, die sich stattdessen für den Stammesführer Chimanuka entschieden hatten. Mit ein Grund dafür dürfte gewesen sein, dass das berühmte Trommeln auf der Brust, wie es Gorillamännchen eigen ist, bei Mugaruka aufgrund des Verlusts eines Arm ganz anders klang als bei anderen Männchen.
Mugaruka war dem TV-Publikum bekannt
Über Mugaruku und seine Familie hatte die BBC vor einigen Jahren eine Dokumentation gedreht. Darin wurde der Gorilla auch liebevoll als "der Gärtner" bezeichnet, weil er so viel Zeit in den Teeplantagen verbrachte.
Der einarmige Mugaruka war der letzte Nachfahre des legendären Gorillas Maheshe, der von Wilderern getötet wurde und auf einer Banknote des Landes verewigt ist.
Nur noch 250 Flachlandgorillas im Nationalpark
Der 600.000 Hektar große Kahuzi-Biega-Nationalpark liegt zwischen zwei erloschenen Vulkanen, dem Berg Kahuzi und dem Berg Biega in Süd-Kivu. Er zählt zum UNESCO Naturerbe der Menschheit und wurde nach dem erloschenen Vulkan Kahuzi benannt.
In dem Park lebt eine der letzten verbliebenen Populationen der Östlichen Flachlandgorillas, die laut Parkangaben noch etwa 250 Exemplare umfasst. Vor dem Bürgerkrieg 1998 waren es noch rund 8.000 Gorillas gewesen. Der Primatenforscher Adrian Deschryver hatte den Nationalpark 1970 gegründet, um die Populationen und deren Fortbestand zu schützen.
Auch Gorilla-Dame Ndakasi jüngst verstorben
In der Nachbarprovinz Nord-Kivu hatte der Virunga-Nationalpark Anfang Oktober erst den Tod der Gorilla-Dame Ndakasi bekannt gegeben, die in den Armen ihres Pflegers starb. Ndakasi war durch ein Selfie ihres Pflegers weltberühmt geworden, in dem sie lässig im Hintergrund des Bildes stand und in die Kamera schaute. (ncs/afp)
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