Wussten Sie, dass manche Hummeln Glatze tragen? Oder dabei helfen, Serientäter aufzuspüren? Und eine 126-Stunden-Woche haben? Es gibt erstaunliche und kuriose Fakten rund um das brummende Insekt - ein paar davon werden wir Ihnen hier vorstellen.

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Und Sie fliegen doch

Nach den Gesetzen der Aerodynamik ist es für die Hummel unmöglich zu fliegen? Das ist natürlich eine Legende, die 1996 dank eines Experiments von Charles Ellington von der Universität Cambridge (UK) endgültig aufgeklärt wurde. Die Flügel der Hummel sind nicht starr, sondern beweglich. Mit ihren Flügelschlägen erzeugt sie Wirbel, die ihr Auftrieb geben.

18 Arbeitsstunden und 1.000 Einsatzorte

Alle Achtung: Von einer 40-Stunden-Woche können Hummeln nur träumen. Denn sie arbeiten 126 Stunden pro Woche, täglich rund 18 Stunden und fliegen dabei zirka 1.000 verschiedene Blüten an. Sie sind nicht nur besonders fleißig, sondern auch außergewöhnlich robust. Denn im Gegensatz zu Bienen, die eine Außentemperatur von rund zehn Grad Celsius benötigen, fliegen die Hummeln schon bei sechs Grad Celsius Blüten an. Somit sind sie die fleißigsten Helfer bei der Bestäubung vieler Pflanzenarten.

Lieblingsfarbe Blau

Es ist kein modischer Trend, dass Hummeln die Farbe Blau besonders anziehend finden und vermehrt darauf fliegen. In der Natur bieten blaue Blumen den dicken Brummern meist besonders viel leckeren Nektar.

Auch Hummeln tragen Glatze

Die kahle Stelle an manchen Hummelköpfen ist die Folge eines dauerhaften Abriebs durch zu enge Nesteingänge - ein Cut & Go sozusagen. Denn beim Ein- oder Austritt in das Nest werden die Haare durch den Rand des Schlupflochs regelmäßig abrasiert.

Hummeln auf Verbrecherjagd

Auch wenn die Hummel durchschnittlich nur 1,2 Gramm wiegt, kann sie helfen, Verbrechern auf die Spur zu kommen. Man hat herausgefunden, dass Hummeln bei der Nahrungssuche ein geschicktes Täuschungsmanöver anwenden, um Feinde nicht auf die Spur ihres Nestes zu bringen. Sie fliegen nur die Blüten an, die außerhalb einer bestimmten Pufferzone von ihrem Bau entfernt liegen und versuchen so zu verhindern, dass ihre Feinde den genauen Standort ihres Nestes ausmachen. Dieses Verhalten und das Flugmuster der Hummeln ist auch für Kriminologen bei der Verbrechensbekämpfung sehr interessant. Man kann hieraus Rückschlüsse auf den Wohn- oder Aufenthaltsort eines Serientäters ziehen, denn auch diese suchen sich ihre Opfer meist außerhalb einer Pufferzone.

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