Forscher entdeckten auf 6.739 Meter über Meer eine Blattohrmaus. Für Menschen ist es hier auf Dauer tödlich. Doch das kleine Tier stört sich nicht an Kälte, Kargheit und dünner Luft. Es ist das erste Mal, dass in so großer Höhe ein Säugetier gesichtet wurde.
Auch in den lebensfeindlichen Höhen der Anden kreucht und fleucht es noch: Auf dem Gipfel des Vulkans Llullaillaco im Norden von Chile haben Forscher in 6.739 Meter Höhe eine Blattohrmaus entdeckt.
Es ist das erste Mal, dass in so großer Höhe ein Säugetier gesichtet wurde, wie die Wissenschaftler in der US-Fachzeitschrift "Proceedings of the National Academy of Sciences" ("PNAS") schreiben. Bislang hielt der Großohr-Pfeifhase aus dem Himalaya den Rekord mit einer belegten Sichtung auf 5.182 Metern und glaubwürdigen Berichten über einen Fund auf 6.130 Metern Höhe.
Blattohrmaus wirft Rätsel auf
Die Entdeckung der Maus auf dem Gipfel lege nahe, dass die Anpassungsfähigkeit von Säugetieren an die Lebensbedingungen in so großer Höhe bislang unterschätzt worden sei, schreiben die Forscher um Jay Storz von der University of Nebraska (USA). Offenbar sei es den Tieren trotz der widrigen Umstände gelungen, sich an die Kälte und den geringen Sauerstoffgehalt der Luft zu gewöhnen.
Allerdings bleiben zu der Maus, die Wissenschaftler Phyllotis xanthopygus rupestris nennen, noch viele Fragen offen: Unklar ist beispielsweise, von was sich das Tier rund 2.000 Meter oberhalb der Vegetationsgrenze ernährt. (dpa/kad)
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