Deutsche Meteorologen warnen: Das Risiko von Starkregen werde bislang deutlich unterschätzt.
Das Risiko von Starkregen ist nach Ansicht von Meteorologen bislang deutlich unterschätzt worden. Die Auswertung von Radardaten zeige, dass bei der Risikobewertung in einigen Regionen von einer neuen Gefährdungslage ausgegangen werden müsse, teilte die Deutsche Meteorologische Gesellschaft zum Start einer Fachtagung am Montag in Garmisch-Partenkirchen mit.
So müsse zum Beispiel in den Landkreisen Norddeutschlands mit deutlich höherer Wahrscheinlichkeit mit Starkregen gerechnet werden, als bisher angenommen.
Dies sei auch wegen der begrenzten Kapazitäten der Siedlungsentwässerung bedeutsam. Die Siedlungsentwässerung sorgt dafür, dass Abwässer aller Art über die Kanalisation abgeleitet werden, also Abwässer aus privaten Haushalten oder Industriebetrieben ebenso wie Niederschlagswasser.
Vorhersage von Starkregen: Prävention "Auf Kante genäht"
Zugleich ist die hinreichend genaue und rechtzeitige Vorhersage von Starkregen nach Ansicht der Experten unbefriedigend. "Wir sind bei der Prävention gegen Starkregen 'auf Kante genäht' und daher ausgesprochen anfällig, wenn es um Anstiege und Änderungen im Zuge des Klimawandels geht", berichten die Meteorologen Andreas Becker und Tanja Winterrath vom Deutschen Wetterdienst.
Auf der Fachtagung der Meteorologischen Gesellschaften aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in Garmisch-Partenkirchen beraten bis Freitag rund 450 Wissenschaftler über neueste Erkenntnisse und Fragen aus Meteorologie und Klimaforschung. (afp/mcf)
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