Ein junger Niederländer will eine weitere Verschmutzung der Meere verhindern - indem er den Plastikmüll bereits aus den Zuflüssen fischt.
Mit einer neuentwickelten Abfangvorrichtung hofft die Organisation "The Ocean Cleanup" die Einleitung von Plastikmüll in die Weltmeere über Flüsse auf ein Minimum begrenzen zu können. "Wir haben jetzt ein System, das Plastik einfangen kann", sagte der Leiter der Organisation, der Niederländer Boyan Slat, am Samstagabend im Hafen von Rotterdam bei der Präsentation der Vorrichtung mit dem Namen "Ocean Cleanup Interceptor".
Getestet in Indonesien und Malaysia
Nach vierjähriger Entwicklungszeit stünden nun die ersten vier der Vorrichtungen bereit. Zwei sammelten bereits Plastikmüll in Flüssen in Indonesien und Malaysia ein, die dritte werde für den Einsatz im Mekongdelta in Vietnam und die vierte Vorrichtung für einen Einsatz im Río Ozama in der Dominikanischen Republik vorbereitet. Der Entwicklung der mit Sonnenergie betriebenen Siebvorrichtungen in Form von Katamaranen lag Slat zufolge die Überlegung zugrunde, dass rund 80 Prozent des Plastikmülls über rund 1000 große Flüsse in die Ozeane gelangten.
Jede einzelne dieser Vorrichtungen könne pro Tag etwa 50.000 Kilogramm Müll abfangen, was rund einer Million Plastik-Flaschen entspreche, erklärte er. Die Organisation hofft, die Technik innerhalb von fünf Jahren auf 1000 Flüssen einsetzen zu können. "Wenn wir das schaffen, können wir unsere Ozeane wieder sauber bekommen." (best/dpa)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.