- Quaddeln und starker Juckreiz: Wenn Sie diese Symptome nach dem Baden an sich beobachten, könnten Zerkarien die Ursache sein.
- Die Larven von Saugwürmern können derzeit in warmen Badegewässern massenhaft auftreten.
- Das gilt es nun zu beachten.
Wenn sich Badegewässer stark erwärmen, können kurzzeitig sogenannte Zerkarien auftreten. Dabei handelt es sich um die Larven von Saugwürmern. Sie verursachen Ausschläge und Hautentzündungen, auch Badedermatitis genannt, und treten zwischen Juni und September vermehrt auf.
Derzeit häufen sich die Meldungen solcher Beschwerden vor allem nach dem Baden im Berliner Müggelsee, am Schlachtensee und Jungfernheideteich, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales Berlin mitteilt.
Auch die bayerischen Gemeinden Wörthsee und Herrsching am Ammersee warnen vor einem Zerkarienbefall. Die Parasiten sind im Wasser allerdings nur schwer nachzuweisen und ein vermehrtes Auftreten ist zeitlich und räumlich sehr variabel. Dadurch kann ein Befall nur schwer vorhergesagt werden.
Deswegen ist es ratsam, sich vor dem Baden auf der Seite der jeweiligen Gemeinde über mögliche Warnungen zu informieren. Das gilt es außerdem noch zu beachten.
Wo kommen Zerkarien vor?
Zerkarien sind Larven von Würmern, die in der Regel in Enten und anderem Wassergeflügel leben. Deswegen treten sie auch vermehrt an Stellen auf, wo viele Wasservögel vorkommen oder wo Zugvögel in warmen Wintern in Deutschland geblieben sind.
Durch den Vogelkot gelangen die Wurmeier ins Wasser. Im Uferbereich infizieren sie dann dort lebende Schnecken, die sie als Zwischenwirt nutzen. Aus diesem Grund kommen Zerkarien auch vermehrt in relativ klarem Wasser mit Wasserpflanzen, die von den Schnecken besiedelt werden, vor.
In ihrem Zwischenwirt entwickeln sich die Zerkarien und schwärmen bei anhaltend hohen Temperaturen aus, um ihren Endwirt zu finden. Dabei können sie einen Badenden mit einem Wasservogel verwechseln. Sie bohren sich in die Haut und sterben.
Woran erkenne ich, dass ich infiziert wurde?
Werden Sie zum ersten Mal von Zerkarien befallen, äußert sich das durch gerötete Flecken. Diese haben einen Durchmesser von circa zwei Millimetern. Außerdem jucken die Stellen, ähnlich wie bei einem Mückenstich.
Werden Sie erneut befallen, kommt es zu stärkeren Abwehrreaktionen des Körpers. Es bilden sich Quaddeln und die Stellen jucken stark. Diese Symptome können auch bei sensiblen Personen auftreten und bis zu zehn Tage anhalten.
Sind Ihre Atemwege nach dem Schwimmen gereizt oder haben Sie Magen-Darm-Beschwerden, sollte unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden.
So können Sie einem Befall vorbeugen
Im Sommer ist es ratsam, nicht in trüben Gewässern zu baden. Auch Uferbereiche mit vielen Wasserpflanzen oder Bereiche mit sichtbaren, grünen oder blaugrünen Schlieren sollten gemieden werden. Suchen Sie am besten immer Freiwasserzonen auf. Längere Aufenthalte in Flachwasserbereichen sind ebenfalls nicht ratsam. Vor allem Kinder sind dabei gefährdet.
Außerdem ist es hilfreich, vor dem Baden wasserfeste Sonnenschutzmittel zu verwenden. So erschweren Sie es den Zerkarien, in die Haut einzudringen. Wenn Sie das Wasser verlassen, rubbeln Sie sich am besten kräftig mit einem Handtuch ab. Ziehen Sie auch nasse Badekleidung sofort aus und duschen Sie sich gut ab.
Außerdem gilt: Füttern Sie keine Wasservögel, damit befallene Tiere nicht an Badegewässer angelockt werden.
Verwendete Quellen:
- Landesamt für Gesundheit und Soziales Berlin: Zerkarien - Gesundes Baden auch in stark erwärmten Badegewässern
- Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit: Zerkarien
- Gemeinde Wörthsee: Warnung vor Zerkarien! Auch im Wörthsee Zerkarienbefall
- Gemeinde Herrsching am Ammersee: Zerkarien
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