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Schäden an Mensch und Natur
Die Katastrophen von Tschernobyl und Fukushima gelten als Beispiele für die Gefahr der Atomkraft. Aber sagen Ihnen die Orte Lop Nor, Osjorsk, Semipalatinsk oder Hanford Site etwas? Auch dort wurde die Umgebung durch Menschenhand verstrahlt.
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Teaserbild: © iStock/The Farm 51
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Europäern kommt bei radioaktiven Orten vor allem der eine in den Sinn: Tschernobyl. Dann vielleicht noch Fukushima. Es gibt aber auch noch viele andere Gegenden, an denen die Strahlenwerte bedenklich hoch sind, nachdem sich dort Atomunfälle ereignet haben oder Atombombentests durchgeführt wurden.
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Tschernobyl, Ukraine
Wir starten mit dem wohl berühmtesten radioaktiv verseuchten Ort: Tschernobyl. Das ehemalige Atomkraftwerk befindet sich auf heute ukrainischem Staatsgebiet, in der Nähe der Stadt Pripjat. Als sich dort 1986 einer der größten atomaren Unfälle der Geschichte ereignete, gehörte der Ort noch zur Sowjetunion. Die Havarie des Reaktors forderte unmittelbar nach dem Ereignis über 30 Tote und verstrahlte das umliegende Gebiet.
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Die langfristige Todesbilanz sieht noch wesentlich düsterer aus: Man nimmt an, dass bis zu 100.000 Menschen an Krebs und Folgeerkrankungen durch die Strahlenbelastung starben. Vor dem Ukraine-Krieg konnte man das Tschernobyl-Gelände im Rahmen von geführten Touren begehen.
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Fukushima, Japan
Am 21. März 2011 wurde Ostjapan von einem gewaltigen Erdbeben der Stärke 9.0 erschüttert. Nur etwa eine halbe Stunde nach dem Beben trafen die riesigen Wellen eines Tsunamis auf die Küste Japans. Sie zerstörten nicht nur unzählige Häuser und Straßen, sondern verursachten auch einen Stromausfall im Fukushima-Daiichi-Kernkraftwerk. Durch den Ausfall der Kühlung kam es zur Überhitzung der Reaktoren.
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Die Katastrophe nahm ihren Lauf. Kernschmelzen und Wasserstoffexplosionen in mehreren Reaktorblöcken sorgten für den Super-GAU: Es kam zum Austritt radioaktiven Materials, große Mengen von kontaminiertem Wasser gelangten ins Meer, Zehntausende von Menschen mussten evakuiert werden und erkrankten teils an den Folgen der Strahlenbelastung. Noch heute sind rund 300 Quadratkilometer rund um Fukushima Sperrzone.
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Majak, Russland
Ein weiterer Atomunfall ereignete sich 1957 in der sowjetischen Anlage Majak bei Osjorsk. Dort wurde für den Bau von Atombomben Plutonium aus abgebrannten Brennstäben gewonnen. Dabei explodierte ein Tank, was zu einer Kontaminierung des gesamten umliegenden Gebiets einschließlich des Techa-Flusses führte. Die Sowjetregierung hielt das Ereignis geheim, anstatt die Bevölkerung zu warnen.
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Karatschai-See, Russland
Der Karatschai-See in Russland diente als Deponie für den radioaktiven Müll aus der kerntechnischen Anlage von Majak. Der See war so stark kontaminiert, dass schon ein kurzer Aufenthalt am Ufer tödlich endete. Zahlreiche Menschen in der Nähe erkrankten, nicht zuletzt wegen der Vertuschung durch die Sowjetregierung. Inzwischen ist der See zubetoniert.
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Semipalatinsk, Kasachstan
Auch hier hat die Sowjetregierung ein tödliches Erbe hinterlassen: Das Testgelände Semipalatinsk im Nordosten des heutigen Kasachstan war während der Sowjetzeit Schauplatz von über 450 Nukleartests. Die Bevölkerung der Region wurde jahrelang radioaktiver Strahlung ausgesetzt, oft ohne ihr Wissen. Die gesundheitlichen Folgen waren verheerend. Noch heute ist die Umgebung teils stark radioaktiv verseucht.
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Bikini-Atoll
Es könnte ein tropisches Paradies sein, wie man es sich schöner nicht vorstellen kann. Bei aller Schönheit ist die Geschichte des Bikini-Atolls aber eine traurige: Die USA führten auf den abgelegenen Inseln zwischen Hawaii und den Philippinen von 1946 bis 1958 Atombombentests durch. Die 167 Einwohner waren zuvor evakuiert worden und konnten aufgrund der starken Kontamination nie in ihre Heimat zurückkehren.
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Hanford, USA
Hanford war ein Schlüsselstandort für die Plutoniumproduktion im Zweiten Weltkrieg. Durch unsachgemäße Lagerung von Abfällen wurde die Umgebung des Nuklearkomplexes im US-Bundesstaat Washington stark kontaminiert. Der Columbia River war ebenfalls betroffen, was sich massiv auf die lokale Flora und Fauna auswirkte. Man ist noch heute mit der Sanierung und Dekontamination beschäftigt.
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Sellafield, Großbritannien
Sellafield war einer der ersten kommerziellen Kernkraftstandorte der Welt. Wegen radioaktiver Unfälle und Lecks wurden erhebliche Mengen radioaktiven Materials ins Meer abgegeben. Dies hat zu Bedenken über die Kontamination der Nordsee geführt. Seit 2003 wird in Sellafield keine Kernenergie mehr erzeugt, es lagert jedoch noch Atommüll dort.
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Goiânia, Brasilien
1987 kam es in der brasilianischen Stadt Goiânia zu einem radioaktiven Unfall, als ein medizinisches Strahlentherapiegerät gestohlen wurde. Die entweichende Strahlung (Cäsium-137) führte zu schweren Verstrahlungen und Todesfällen. Viele Gebäude mussten abgerissen und die betroffenen Gebiete dekontaminiert werden.
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Nevada, USA
In der Abgelegenheit der Wüste Nevadas lag lange der Hauptstandort für Atombombentests der Vereinigten Staaten. Von 1951 bis 1992 wurden hier insgesamt weit über 1.000 über- und unterirdische Kernwaffenversuche durchgeführt. Die Atompilze sah man teils bis nach Las Vegas. Die Bevölkerung der Region musste diese Tests mit einem deutlich erhöhten Krebsrisiko bezahlen.
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Three Mile Island, USA
1979 führte ein Unfall im Atomkraftwerk Three Mile Island in Pennsylvania zu einer teilweisen Kernschmelze. Zwar wurde nur eine geringe Menge radioaktiver Strahlung freigesetzt, dennoch bleibt die Anlage ein Symbol für die Risiken der Kernenergie. Die Umgebung ist heute sicher, aber die Katastrophe führte zu einem Wandel in der Wahrnehmung der Kernenergie in den USA.
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Mailuu-Suu, Kirgistan
Mailuu-Suu im Süden des heutigen Kirgistan war während der Sowjetzeit ein Hauptproduzent von Uran. Der Abbau und die unsachgemäße Lagerung von radioaktiven Abfällen haben die Region schwer kontaminiert. Erdrutsche haben mehrfach radioaktive Materialien in den lokalen Fluss gespült. Das Gebiet bleibt eine der radioaktivsten Zonen in Zentralasien.
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Lop Nor, China
Am (phasenweise ausgetrockneten) Salzsee Lop Nor wurden von 1964 bis 1996 über 40 Atomtests durchgeführt. Die Auswirkungen auf die lokale Bevölkerung und Umwelt sind bis heute wenig dokumentiert, aber Experten gehen von hohen Kontaminationswerten aus. Das Gelände bleibt für die Öffentlichkeit gesperrt.
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Fort d'Aubervilliers, Frankreich
Nicht nur an entlegenen Orten finden sich radioaktive Spuren. In Fort d'Aubervilliers in der Nähe von Paris wurden in den 1920er- und 30er-Jahren Experimente mit Radium durchgeführt. Über die Jahre sickerte die Strahlung in den Boden und kontaminierte das Gelände. Trotz umfangreicher Dekontamination tauchten später erneut verseuchte Stellen auf, die auf die einstige Forschung zurückzuführen sind.
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Jadugoda, Indien
Der Uranabbau in der Region um Jadugoda im indischen Bundesstaat Jharkhand hat nicht nur maßgeblich zu Indiens atomarer Bewaffnung beigetragen, sondern auch schwere Schäden an Mensch und Natur verursacht. Die Bevölkerung in Jadugoda leidet massiv unter der hohen Strahlenbelastung in den Minen und Dörfern. Viele Kinder erkranken und sterben an den Folgen.
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Mounana, Gabun
Jahrzehntelang baute Frankreich im Dschungel von Gabun Uran ab, ohne Rücksicht auf Natur und Bevölkerung zu nehmen. Radioaktiv verseuchter Schlamm wurde tonnenweise in die nahegelegenen Flüsse geleitet, Minenarbeitern wurde keine adäquate Schutzkleidung zur Verfügung gestellt. Auch in Namibia und Südafrika finden sich Uranminen, in denen Sicherheitsstandards und Umweltbelange vernachlässigt wurden.
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