Schimpansen sind die nächsten Verwandten der Menschen. Ihr Erbgut stimmt zu 99 Prozent mit der menschlichen DNA überein. Jetzt fanden Forscher heraus, dass sie zur Futtersuche eine ganzen Reihe von Werkzeugen nutzen. Dabei wenden die Affen in unterschiedlichen Regionen verschiedene Techniken an.
Am Montag informierte das Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig über die Ergebnisse einer Langzeitstudie über Schimpansen.
Ein Forscherteam hatte mit Kollegen der Universität Warschau das Verhaltensrepertoire von östlichen Schimpansen (Pan troglodytes schweinfurthii) aus der Region Bili-Uéré im Norden der Demokratischen Republik Kongo untersucht.
Nach Angaben von Thurston Hicks, Hauptautor der Studie, konnte ein ganzes Werkzeugset beschrieben werden: lange Stöcke zum Sammeln von Treiberameisen, kurze Stöcke zum Sammeln von Stechameisen und zum Sammeln von Honig aus den Baumnestern stachelloser Bienen, dünne kurze Stöcke zum Fangen von Ameisen der Art Dorylus kohli und stabile Stöcke, um unterirdische Nester stachelloser Bienen zu erreichen.
Im Gegensatz zu Artgenossen anderswo fressen die östlichen Schimpansen unter anderem auch Riesenschnecken und Schildkröten.
Große Verhaltensunterschiede je nach Region
Schimpansen haben eine ausgefeiltere Kultur als jeder andere nichtmenschliche Primat, hieß es: "Ihr Verhalten variiert im tropischen Afrika in einer Art und Weise, die sich nicht immer durch die Beschaffenheit ihres Lebensraums erklären lässt."
So würden ausschließlich westafrikanische Schimpansen in einigen Populationen Stein- und Holzhämmer zum Nüsse knacken verwenden, obwohl im gesamten Verbreitungsgebiet dieser Primaten Hämmer und Nüsse in großer Menge verfügbar sind.
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