Ein verwildertes Schaf wurde in der Nähe der australischen Hauptstadt Canberra gerettet. Es war wohl jahrelang auf sich allein gestellt - und hatte in dieser Zeit Unmengen an Wolle angesammelt. Sein Zustand war lebensbedrohlich - aber auch das Scheren war äußerst riskant. Doch das Tier hat den Eingriff gut überstanden - und sieht auf einmal ganz anders aus.
Wie das Schaf verloren gegangen ist, ist bisher unklar. Fest steht, dass es seit langer Zeit keinen Kontakt mehr mit Menschen hatte: Das Fell wuchs wohl schon seit mehreren Jahren unkontrolliert. Gut, dass das Tier nun von der Tierschutzorganisation RSPCA gerettet werden konnte. Denn sein Zustand war gefährlich: "Es könnte Infektionen geben, [die Wolle] könnte verhindern, dass das Schaf auf die Toilette gehen kann", sagte RSPCA-Leiterin Tammy Ven Dange der "Canberra Times".
Das Problem: Das Schaf hatte so lange keinen Kontakt mit Menschen, dass das Scheren selbst ein Risiko war: Allein der Vorgang könne zum Schock und zum Tod führen, sagt Ven Dange. Daher war das Schaf sediert worden, denn "wenn es nicht geschoren wird, ist das grausam." Fünf Personen mussten beim Schervorgang helfen. 40 Kilo Fell ist das Tier nun leichter - ein neuer Rekord. Die Wolle wird aber nicht für kommerzielle Zwecke verwendet, weil die Qualität durch die jahrelange Verwahrlosung nicht die beste ist.
Vor dem Scheren hatte Tierschützerin Ven Dange noch davor gewarnt, dem Tier voreilig einen Namen zu geben, weil sein Überleben nicht garantiert werden konnte. Doch das Schaf hatte lediglich kleine Blessuren unter der Wolle und hat auch den Eingriff selbst gut überstanden. Es darf sich jetzt endlich über seinen neuen Namen freuen: Chris. (sist)
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