Die wohl ersten Unterwasseraufnahmen überhaupt sowie zahlreiche Fotos und Untersuchungen gestrandeter Tiere geben Einblick in das Leben der sehr selten beobachteten True-Wale.
Die Wissenschaftler entdeckten unter anderem ein Farbmuster am Kopf dieser Art von Schnabelwal, das zuvor noch nicht beschrieben war. Außerdem bestätigten sie mit molekulargenetischen Tests, dass die Tiere im Bereich der Azoren und der Kanarischen Inseln vorkommen. Sie präsentieren ihre Beobachtungen im Fachmagazin "PeerJ".
True-Wale (Mesoplodon mirus) leben im Nordatlantik und auch in den gemäßigten Meeren auf der Südhalbkugel. Wie viele es von ihnen gibt, ist unbekannt. Die Tiere verbringen viel Zeit in großer Tiefe, verborgen vor menschlichen Beobachtern. True-Wale können sehr lange tauchen und kommen deshalb nur selten zum Atmen an die Oberfläche. Das Wenige, das man über die Tiere weiß, geht meist auf die Untersuchung gestrandeter Tiere zurück. Nur sehr selten wurden Live-Sichtungen gemacht und in vielen Fällen ist unklar, ob es sich bei dem beobachteten Tier tatsächlich um einen True-Wal handelte. Die Meeressäuger werden leicht mit anderen Arten von Schnabelwalen verwechselt.
Insgesamt sieben True-Wal-Beobachtungen
Die Forscher um Natacha Aguilar de Soto von der University of St. Andrews (Großbritannien) berichten in ihrer Studie von insgesamt sieben True-Wal-Beobachtungen im Bereich der Azoren und der Kanarischen Inseln, dem südlichsten Punkt ihres Verbreitungsgebietes im Nordost-Atlantik.
Auf einem Unterwasser-Video ist eine Gruppe von drei Tieren zu sehen, die anscheinend gemeinsam tauchen. Bislang ist über das Sozialverhalten der True-Wale wenig bekannt. Ein Foto zeigt Nahaufnahmen eines Kalbs. Des weiteren untersuchten die Wissenschaftler ein männliches Tier, das auf der Kanaren-Insel El Hierro gestrandet war. Und ein weiteres, das nahe der Azoren tot im Wasser trieb. Molekulargenetische Untersuchungen bestätigten, dass es sich in beiden Fällen um True-Wale handelte.
Die Region sei möglicherweise ideal, um die Tiere weiter zu studieren, schreiben die Forscher. Dort fällt das Wasser nahe der Küste steil ab, was Beobachtungen der Tiere erleichtere. © dpa
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