Der seit Tagen vermisste Pinguin "Nummer 53" aus Mannheim ist tot. Ein Passant habe den Körper des erst zehn Monate alten Vogels am Morgen unweit des Luisenparks leblos gefunden.
Pinguin "Nummer 53", der seit drei Tagen vermisst wird, wurde gefunden. Das teilte die Polizei am Donnerstag mit. Anhand einer Flügelmarke mit der Nummer 53 sei das Tier als der seit Samstag vermisste Humboldt-Pinguin erkannt worden. "Offenbar hatte sich der Täter an dieser Stelle des Tieres entledigt." Das Tier sei ohne Kopf gefunden worden, sagte ein Polizeisprecher in der SWR-"Landesschau".
Staatsanwaltschaft ermittelt
"Wir stehen alle unter Schock", sagte Tierpark-Sprecherin Alexandra Wind der Deutschen Presse-Agentur. "Wir haben bis zum Schluss gehofft, (...) nun hat es leider ein trauriges Ende genommen." Die Staatsanwaltschaft Mannheim leitete ein Ermittlungsverfahren gegen unbekannt ein.
Die Behörden schließen aus, dass der fünf Kilo schwere und bis zu 60 Zentimeter große Pinguin von einem Wildtier gerissen oder aus dem Gehege im Luisenpark entlaufen sein könnte.
Mögliche Verletzungen müssten nicht von Menschen stammen, hieß es in Veterinärkreisen. "Wenn ein totes Tier irgendwo liegt, zieht es andere Tiere an", sagte ein Experte, der nicht namentlich genannt werden wollte.
Grausame Tat soll geklärt werden
Der Vogel wird nun im Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt in Karlsruhe (CVUA) untersucht. "Der Todeszeitpunkt und ein mögliches Fremdeinwirken sollen geklärt werden", sagte Sprecherin Wind. Die Polizei erhofft sich Hinweise auf den Täter. Ob der Vogel zum Zeitpunkt des Ablegens noch lebte, ist den Behörden zufolge unklar.
Die Tierschutzorganisation Peta setzte eine Belohnung von 1.000 Euro für Hinweise auf den Täter aus. "Wir hoffen, dass diese brutale Tat aufgeklärt und der Tierquäler überführt werden kann", sagte Peter Höffken von der in Stuttgart ansässigen Organisation. Tierquälerei sei kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat.
Erschütterte Pfleger
"Einen schlimmeren Ausgang hätte der Vorfall um unseren verschwundenen Pinguin nicht nehmen können", sagte Parkdirektor Joachim Költzsch. "Wir alle, vor allem unsere Tierpfleger, die sich tagtäglich um das Tier gekümmert haben, sind erschüttert. Erschüttert über den Tod, aber auch erschüttert über so wenig Achtung im Umgang mit Lebewesen." Die Nachricht über den Tod von Pinguin "Nummer 53" löste Trauer und Beileidsbekundungen in den sozialen Netzwerken aus.
Humboldt-Pinguine gehören zu den gefährdeten Arten. Sie leben an den Pazifikküsten etwa in Peru und Nordchile und gehören zur Familie der Brillenpinguine. Charakteristisch für sie ist neben der auffälligen "Gesichtsmaske" ein schwarzes Federband unterhalb der Kehle. © dpa
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