Auf der Inselgruppe Spitzbergen in der Arktis sind Wissenschaftler auf multiresistente Keime in Bodenproben gestoßen. Die antibiotikaresistenten Erreger sind bereits seit 2008 bekannt – damals wurden sie in indischen Krankenhäusern und später im Grundwasser entdeckt. Nun macht die rasante Verbreitung den Experten Sorgen.

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Das Forschungsteam aus Mitgliedern der Universitäten Newcastle, York und Kansas und der Chinese Academy of Science in Xiamen rund um Professor David Graham hat die Studienergebnisse im Magazin "Environment International" veröffentlicht.

"Reise" der Super-Bakterien bleibt Rätsel

Die Forscher vermuten, dass das Super-Bakterium die Reise von Indien bis zum Boden eines norwegischen Archipels innerhalb von nur drei Jahren geschafft hat. Ein Hinweis darauf, wie schnell sich die Erreger weltweit verbreiten könnten.

Wie sie aus Indien bis in die Arktis gelangt sind, bleibt allerdings bislang ein Rätsel. Eine Theorie vermutet Zugvögel oder Reisende als Überträger.

Lösungswege müssen global erfolgen

Für die Studie wurde die DNA von 40 Bodenproben aus acht Standorten in Spitzbergen untersucht. Dabei stießen die Wissenschaftler auf 131 antibiotikaresistente Erreger. In über 60 Prozent der Proben befand sich auch das Gen blaNDM-1.

Dieses taucht immer wieder im Zusammenhang mit antibiotikaresistenten Keimen auf.

Professor David Graham erklärt in einer Pressemitteilung, dass der Umgang mit den antibiotikaresistenten Super-Bakterien "unter globalen anstatt nur lokalen Bedingungen betrachtet werden muss."

Und weiter: "Die einzige Möglichkeit, wie wir diesen Kampf gewinnen können, ist es, alle Wege zu verstehen, die zur Antibiotikaresistenz führen." Eine weltweite Verbesserung der Abfallwirtschaft und der Wasserqualität sieht der Professor als entscheidenden ersten Schritt.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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