- Die Antarktische Halbinsel erwärmt sich erschreckend schnell: Im vergangenen Jahr wurde auf dem Kontinent ein Wärmerekord verzeichnet.
- Am 6. Februar wurden 18,3 Grad gemessen.
- Der vorherige Rekord stammte noch aus dem Jahr 2015.
Der Kontinent Antarktika hat im vergangenen Jahr einen Wärmerekord verzeichnet. Am 6. Februar 2020 wurden dort an der Station Esperanza auf der Antarktischen Halbinsel 18,3 Grad gemessen und als Rekord anerkannt, wie die Weltwetterorganisation (WMO) am Freitag in Genf mitteilte.
Sie prüft stets, ob die Geräte bei solchen Messungen zuverlässig waren. Der vorherige Rekord lag bei 17,5 Grad und stammte aus dem Jahr 2015.
Antarktische Halbinsel erwärmt sich mit am stärksten
Die WMO verwarf eine noch höhere Temperaturmessung aus einer brasilianischen Permafrost-Beobachtungstation auf der Insel Seymour. Dort hatten Geräte 20,75 Grad angezeigt, gemessen am 9. Februar 2020. Die Station sei aber auf Permafrost spezialisiert und für akkurate Luft-Temperaturmessungen nicht ausgestattet, so die WMO.
"Die Antarktische Halbinsel gehört zu den Regionen der Welt, die sich am stärksten erwärmen, fast drei Grad in den vergangenen 50 Jahren", sagte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas. Die nordwestliche Spitze der Halbinsel liegt unweit von Südamerika.
Schmelzende Inlandgletscher und Eiskappen beeinflussen Meeresspiegel
Die Inlandgletscher und die Eiskappen der Antarktis werden durch Schneefall gebildet und durch Abfließen in den Ozean an der Küste abgetragen. Wenn sie stärker abgetragen werden, beeinflusst das den Meeresspiegel, wie Alexander Haumann sagt, der an der US-Universität Princeton die Entwicklung von Meereseis erforscht.
"So eine Zunahme wurde über die letzten 30 Jahre in der Westantarktis beobachtet und die Zunahme in dieser Region ist schneller als jede Verstärkung im Abfließen des Eises seit der letzten Eiszeit", sagt Haumann. "Allerdings wissen wir noch nicht genau, ob und wie diese Zunahme genau mit dem menschgemachten Klimawandel zusammenhängt."
"Man weiß, dass es unter anderem mit dem wärmeren Meerwasser in der Küstenregion zu tun hat, welches das Abschmelzen des Schelfeises bedingt, das wiederum normalerweise das Abfließen der Gletscher verhindert. Hierbei ist allerdings anzumerken, dass dieser Beitrag der Antarktis zum globalen Meeresspiegelanstieg über die letzten 30 Jahre nur etwa zehn Prozent ausmacht." (ff/dpa)
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