Seit 2009 wird der Tag des europaweiten Notrufs begangen - der Nummer 112 entsprechend am 11. Februar (11.2.). Was heute im Notfall selbstverständlich erscheint, war längst nicht immer so. Ein Rückblick.
Am Anfang steht ein tragischer Unfall: 1969 wird der acht Jahre alte Björn Steiger aus Winnenden bei Stuttgart von einem Auto angefahren und stirbt. Bis der Rettungswagen eintrifft, dauert es fast eine Stunde. Notrufsäulen gibt es noch nicht, einheitliche Notrufnummern existieren nur in wenigen Großstädten. Wer Hilfe braucht, muss die Nummer der nächsten Polizei oder Feuerwehr wissen - oder im Telefonbuch nachschlagen. Björns Eltern machen es sich zur Lebensaufgabe, ein bundesweites Rettungssystem zu schaffen, und gründen eine Stiftung. Auf deren Initiative hin beschließen Vertreter von Bund und Ländern im September 1973 das Konzept "Notruf 73".
Die einheitliche Notrufnummer 112 wird zuerst im Regierungsbezirk Nordwürttemberg für 3,6 Millionen Menschen eingeführt. Es ist die erste Notfallversorgung in ganz Europa. Bis der einheitliche Notruf bundesweit verfügbar ist, dauert es noch einige Jahre.
Seit 2008 gilt die Notrufnummer 112 in allen 28 Mitgliedstaaten der Europäischen Union, um Rettungsdienst, Feuerwehr oder Polizei zu erreichen.
Laut Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe ist die 112 bei vielen Europäern jedoch noch zu wenig bekannt - der Europäischen Kommission zufolge weiß im Schnitt nur knapp jeder Zweite Bescheid. © dpa
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