- Sich an etwas zu erinnern und es für wahr zu halten, obwohl das Gegenteil der Fall ist: Dieses Phänomen nennt man den Mandela-Effekt.
- Die Wissenschaft sieht die Ursache dafür in der Unzuverlässigkeit unseres Gedächtnisses.
- Für den Mandela-Effekt gibt es sehr bekannte Beispiele, anhand derer Sie selbst testen können, ob sie ebenfalls "betroffen" sind.
Haben Sie sich früher auch einmal in der Schule gemeldet und waren sich absolut sicher, dass Sie die richtige Antwort im Kopf hatten? Und dann gab jemand anders eine völlig andere Antwort, die dann richtig war?
Falsch liegen ist natürlich nichts Schlimmes, Irren ist bekanntlich menschlich. Manchmal irrt man aber nicht bloß, sondern ist richtig überzeugt von einer Tatsache, die so gar nicht stimmt. Wenn das passiert, spricht man vom Mandela-Effekt.
Über den Mandela-Effekt
Der Mandela-Effekt, wissenschaftlich "Konfabulation" genannt, tritt auf, wenn sich eine oder mehrere Personen an eine objektiv falsche Tatsache erinnern. Das heißt, sie gehen felsenfest davon aus, dass etwas passiert ist, obwohl das nachweislich nicht so eingetreten ist.
Namensgeber für den Effekt ist tatsächlich Nelson Mandela: Einige Menschen gingen lange und oder gehen noch immer fest davon aus, Mandela wäre schon in den 1980ern in einem südafrikanischen Gefängnis gestorben – obwohl er erst 2013 an einer Lungenentzündung gestorben ist.
Manche Menschen sehen darin den Beweis für Paralleluniversen. Wie sonst sollten sich so viele Menschen an das gleiche fiktive Ereignis erinnern? Grund dafür soll sein, dass die falschen Erinnerungen Überbleibsel anderer Dimensionen sind.
Die Wissenschaft nennt jedoch andere Ursachen: Unser Gedächtnis ist nämlich eigentlich ziemlich unzuverlässig. Erinnerungen sind keine objektiven, detailreichen Tatsachen, sondern vielmehr zusammengebaut aus Einzelteilen. Deswegen kann es sein, dass sich auch mal ein falsches Detail einschleicht oder das Gehirn unvollständige Erinnerungen automatisch ergänzt. Wenn wir diese falsche Erinnerung immer und immer wieder abrufen, brennt sie sich irgendwann als die richtige ein.
Bestimmt sind auch Sie "betroffen" von solchen falschen Erinnerungen. Hier sind einige der bekanntesten Beispiele:
#1 Luke, I am your father
Der vielleicht berühmteste Satz aus dem "Star Wars"-Epos – war vielleicht gar nicht so, wie Sie ihn in Erinnerung haben? Tatsächlich spricht Darth Vader seinen Sohn Luke gar nicht namentlich an, sondern sagt lediglich: "No, I am your father."
#2 Pikachu
Pikachus Schwanzspitze war doch schwarz, oder? Da müssen wir Sie enttäuschen: Sie ist tatsächlich völlig gelb.
#3 Der Monopoly-Mann
Wie sah nochmal der Monopoly-Mann aus? Zylinder, Anzug, Schnauzer und, na klar, Monokel. Das Monokel ist allerdings ein reines Produkt Ihrer Fantasie.
#4 US-Bundesstaaten
Na, gut in Geografie aufgepasst? Wie viele Bundesstaaten haben die USA? Einige glauben zu wissen, es seien 51 oder 52 - es sind aber genau 50.
#5 Räuber-Emoji
Klar, Emojis gibt es viele. Denken Sie doch einmal an den rennenden Räuber-Emoji, der mit dem gestreiften Oberteil und der Maske. Und, haben Sie ihn im Kopf? Tja, es gibt gar keinen Räuber-Emoji ...
Verwendete Quellen:
- egofirm.de: Der Mandela-Effekt - Zwischen Knoten im Hirn und SciFi-Verschwörung
- Youtube.de: Der Mandela-Effekt
- Twitter.com
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.