Der 15. August ist im Saarland ein gesetzlicher Feiertag für alle, in Bayern ist es ein wenig komplizierter. Wer hat dort an Mariä Himmelfahrt frei - und was wird eigentlich gefeiert?

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Ein untypischer Feiertag ist der 15. August in gleich mehrfacher Hinsicht. Zum einen ist er schon mal in den meisten Bundesländern gar kein Feiertag, zum anderen macht die Bibel nur Andeutungen zum Inhalt, um den es heute geht: Mariä Himmelfahrt.

Was viele nicht wissen: Das bekannte "Dogma der Unfehlbarkeit" hat ein Papst bisher nur ein einziges Mal in Anspruch genommen - und das war im Zusammenhang mit der Himmelfahrt Marias. Normalerweise glauben Katholiken, dass die Seele eines Menschen nach dem Tod weiterlebt. Doch Maria wurde mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen, wie vor ihr nur Jesus. "Die Kernaussage des Dogmas ist, dass Maria, die Mutter Jesu, wegen ihrer einzigartigen Verbindung mit der Erlösungstat Jesu Christi als die 'Ersterlöste' an der Auferstehungsgestalt Christi teilnimmt", erklärt die Katholische Kirche dazu.

Was hat es mit der Unfehlbarkeit auf sich?

  • "Das Dogma von der Unfehlbarkeit besagt, dass der Papst, wenn und sofern er ex cathedra (also in seiner Eigenschaft als oberster Hirte und Lehrer der Gesamtkirche und mit der erklärten Absicht, kraft apostolischer Vollmacht letztverbindlich zu entscheiden) über Fragen des Glaubens und der Sitten urteilt, vor Irrtum bewahrt bleibt. Diese Irrtumsfreiheit des Papstes wurde auf dem Ersten Vatikanischen Konzil zum Dogma erhoben und durch das Zweite Vatikanische Konzil bestätigt. (...) Nach 1870 wurde allerdings nur ein einziger Lehrsatz von einem Papst ex cathedra verkündet: das Dogma von der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel von 1950." (Quelle: katholisch.de)

Seine Wurzeln hat "Mariä Aufnahme in den Himmel", so der offizielle Titel, in einem Marienfest, das sich Ende des vierten Jahrhunderts im heutigen Syrien entwickelte. Danach habe es sich im ganzen Osten ausgebreitet und sich zu einem Fest des Heimgangs Mariens entwickelt, heißt es beim Erzbistum München-Freising. Das ist als Symbol für die Erlösung des Menschen zu verstehen - und diese Erlösung feiern Katholiken jedes Jahr am 15. August mit Blumen- und Kräuterweihen sowie Lichterprozessionen.

Wo ist Mariä Himmelfahrt ein gesetzlicher Feiertag?

Was Arbeiten anbelangt an diesem Tag, sorgt Mariä HImmelfahrt wieder für ein zweigeteiltes Land: In den überwiegend katholischen Gemeinden im Freistaat ist an diesem Donnerstag ein gesetzlicher Feiertag, in den überwiegend evangelisch geprägten Regionen dagegen nicht. Ausschlaggebend ist das Verhältnis der katholischen und evangelischen Bevölkerung.

Von den 2.056 Gemeinden in Bayern müssen nach Angaben des Statistischen Landesamts deshalb 352 auf diesen Feiertag verzichten. Dies trifft vor allem auf die überwiegend evangelisch geprägten Regierungsbezirke Oberfranken und Mittelfranken zu. Dort sind nur 46,3 Prozent beziehungsweise 18,1 Prozent der Gemeinden mehrheitlich katholisch.

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In Oberbayern und Niederbayern ist dieser Donnerstag dagegen überall ein Feiertag. Auch in der Oberpfalz (96,0 Prozent der Gemeinden überwiegend katholisch), in Schwaben (95,3 Prozent) sowie in Unterfranken (87,0 Prozent) haben die meisten Menschen frei.

Bei den Großstädten zeigt sich ebenfalls ein geteiltes Bild: Während in München, Augsburg, Würzburg, Regensburg und Ingolstadt Mariä Himmelfahrt ein Feiertag ist, wird in Nürnberg, Fürth und Erlangen gearbeitet und die Geschäfte bleiben geöffnet. (af)

Verwendete Quellen

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