Vatertag mit der Familie feiern? Viele Männer bevorzugen Trinkgelage mit ihren Freunden. Eine Auswertung von Polizeidaten aus mehreren Bundesländern zeigt jetzt: Dabei kommt es häufig zu Unfällen.

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Traditionell machen die Männer Christi Himmelfahrt zu ihrem eigenen Feiertag – oft mit reichlich Alkohol. Auto und auch Fahrrad sollten dann aber stehen bleiben. An diesem Tag passieren dreimal so viele Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss wie sonst. Darauf weist die Unfallforschung der Versicherer (UDV) hin.

2022 ging jeder zweite Alkoholunfall am sogenannten Vatertag auf das Konto von Radfahrenden (50 Prozent), zeigt eine UDV-Auswertung von Polizeidaten aus zwölf Bundesländern. Autofahrende haben demnach an diesem Tag knapp vier von zehn Alkoholunfällen verursacht (38 Prozent).

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Eine mögliche Erklärung: Viele Menschen hätten weniger Hemmungen, alkoholisiert aufs Rad zu steigen, weil sie das für weniger gefährlich hielten, als sich im Auto hinters Steuer zu setzen, erklärt UDV-Leiterin Kirstin Zeidler.

Unfallrisiko steigt

Doch egal, ob Fahrrad oder Auto: Alkohol erhöht das Unfallrisiko für sich selbst und andere. Schon kleine Alkoholmengen senkten Übersicht und Koordinationsfähigkeit im Straßenverkehr deutlich, so Zeidler.

Welche Mengen an Alkohol sich wie äußern

  • Zu diesem Thema hat das Informationsportal der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Kenn dein Limit, Informationen zusammengestellt.
  • So reagiert man bereits bei 0,2 Promille Alkohol im Blut langsamer als im nüchternen Zustand. Ab 0,5 Promille lässt die Reaktionsfähigkeit deutlich nach.
  • Auf dem Portal gibt es ebenfalls einen Promillerechner, der individuelle Faktoren wie Geschlecht und Gewicht berücksichtigt.

Kirstin Zeidlers Appell lautet daher: Wer Alkohol trinkt, sollte den öffentlichen Nahverkehr oder Taxis nutzen. Wer Rad oder Auto fährt, sollte nüchtern sein – nicht nur am Vatertag. (dpa/tar)

Verwendete Quellen

Eine Gruppe Freunde stößt mit Biergläsern an.

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