Damit die Menschheit nicht ausstirbt, muss sie sich nach Ansicht des Wissenschaftlers Stephen Hawking neue Lebensräume im Weltraum erschließen. Moderne Technologie drohe nämlich, die Erde zu zerstören.
- Stephen Hawking: "Innerhalb der nächsten tausend Jahre würde Menschheit aussterben"
- Technischer Fortschritt zerstört die Menschheit
- Menschen sollen sich nach neuen Lebensräumen auf anderen Planeten umsehen
- Aggressivität der Menschen ist laut
Hawking größtes Übel
Die Menschheit wird die nächsten tausend Jahre nicht überleben, wenn sie nicht eine neue Heimat auf einem anderen Planeten findet: Dieser Ansicht ist der britische Physiker Stephen Hawking.
In einer Vorlesung im Universitätsclub Oxford Union zeichnete der Wissenschaftler diese Woche ein düsteres Bild von der Zukunft der Menschheit, wie der "Independent" in seiner Onlineausgabe berichtet. "Ich glaube nicht, dass wir weitere tausend Jahre überleben werden, wenn wir nicht unserem zerbrechlichen Planeten entfliehen", zitiert die Zeitung den 74-Jährigen.
Bereits im Januar hatte der Starphysiker in einer Reihe von Radiosendungen der BBC erläutert, warum er die Auslöschung des Lebens auf der Erde für unausweichlich hält. Das Problem sieht er demnach im technischen Fortschritt, der neben vielen Vorteilen auch ernste Gefahren mit sich bringe.
So hätten etwa Nukleartechnik, von Menschen gezüchtete Viren oder künstliche Intelligenz das Potenzial, die Menschheit auszulöschen. In den nächsten Jahrhunderten würde die Wissenschaft ständig weitere Technologien erzeugen und damit "neue Möglichkeiten, wie etwas schieflaufen kann."
Der Forscher hat berechnet, dass die Wahrscheinlichkeit, dass etwas schieflaufen wird, über einen langen Zeitraum betrachtet, nahezu 100 Prozent beträgt. "Obwohl die Wahrscheinlichkeit einer globalen Katastrophe auf ein bestimmtes Jahr bezogen ziemlich gering ist, summiert sie sich über die Zeit und grenzt in den nächsten tausend oder zehntausend Jahren an absolute Sicherheit", sagte Hawking in der BBC.
Die Menschheit sollte sich nach seiner Vorstellung bemühen, bis dahin neue Lebensräume in anderen Sternensystemen zu erschließen, damit eine globale Katastrophe nicht auch das Ende der unserer Spezies bedeute.
Die Menschheit gefährdet sich selbst
Dem aktuellen Stand der Technik nach zu urteilen, werde aber noch einige Zeit vergehen, bis Menschen dazu in der Lage sind. Damit schätzt Hawking auch die Erfolgschancen der unterschiedlichen Initiativen für eine Besiedlung des Mars in den nächsten Jahrzehnten als sehr gering ein. "Bis wir autonome Kolonien im Weltall etablieren können, werden mindestens noch hundert Jahre vergehen. Darum müssen wir in diesem Zeitraum sehr vorsichtig sein", mahnte der Physiker.
Der Forscher möchte aber nicht so missverstanden werden, dass er gegen einen weiteren technischen Fortschritt sei: "Wir werden nicht aufhören, die Entwicklung voranzutreiben und werden sie auch nicht umkehren. Aber wir müssen die Gefahren erkennen und kontrollieren. Ich bin ein Optimist, ich glaube daran, dass wir das können."
Dazu müssten die Menschen ihre Aggression zügeln, hatte Hawking schon früher angemahnt. Bereits 2015 hatte er in einer Ansprache im Science Museum in London Aggression als das größte Übel der Menschheit bezeichnet. "Sie mag ein Überlebensvorteil in Zeiten der Höhlenmenschen gewesen sein, um mehr Nahrung, Revier oder einen Partner zur Fortpflanzung zu bekommen, aber jetzt droht sie, uns alle zu zerstören", sagte Hawking.
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