Das World Wide Web wird 30 Jahre alt. Doch es gibt nicht nur Grund zum Feiern: Der WWW-Erfinder Sir Tim Berners-Lee warnt vor Datenmissbrauch.
Die europäische Organisation für Kernforschung (Cern) hat den Start des World Wide Web vor 30 Jahren gefeiert. Im März 1989 hatte der Physiker und Computerwissenschaftler Tim Berners-Lee, der damals beim Cern arbeitete, ein Papier zu einer neuen Art des Informationsmanagement vorgelegt.
Der britische Forscher wollte damals vor allem das berüchtigte Informationschaos an dem Institut in Grenzen halten und ein umfassendes Informationsnetz einrichten. Das Papier legte das theoretische Fundament für das Web.
"Es war eine Vision, die die Gesellschaft und die Art, wie wir Informationen bekommen und uns global vernetzen, verändert", sagte die Cern-Generaldirektorin Fabiola Gianotti am Dienstag in Genf.
"Wir feiern die Vision und die unglaublichen Möglichkeiten, die das Web für die Gesellschaft geschaffen hat." Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung, fast vier Milliarden Menschen seien inzwischen Online. Es gebe zwei Milliarden Webseiten.
Tim Berners-Lee warnt vor Datenmissbrauch
Weil Cern damals wie heute Forschung zum Nutzen aller betreibe und seine Software öffentlich zur Verfügung stellte, sei die Entwicklung überhaupt nur möglich gewesen, sagte Berners-Lee. Dass Daten von Nutzern nun kommerziell ausgeschlachtet werden, sei nicht geplant gewesen. Er warnte vor Datenmissbrauch.
Berners-Lee verwies auf sein im Herbst 2018 erstmals vorgestelltes Projekt Solid. Es soll Nutzern ermöglichen, ihre persönlichen Informationen und Daten selbst zu verwalten anstatt sie Konzernen wie Facebook oder Google zu überlassen, die damit Geschäfte machen. (dpa/dad)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.