In vielen Häusern werden gerade die Heizungen ausgetauscht. Zum Schutz des Klimas soll viel weniger mit Gas und Öl geheizt werden und stattdessen mit modernen Wärmepumpen. Diese funktionieren wie ein Kühlschrank, nur umgekehrt.

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Wer die Hand vor die Drehflügel des Geräts hält, spürt die kühle Luft. Als stünde man vor einer Höhle, aus der es kalt herausbläst. Doch hier handelt es sich nicht um Gestein in der Natur, sondern um moderne Technik: eine Luft-Wasser-Wärmepumpe.

Dirk Jänichen führt in der Stadt Berlin die Firma Jänichen Versorgungstechnik, die solche Geräte in Häuser einbaut. Er weiß, wie die Wärmepumpen funktionieren. "Zehn Grad Celsius und mehr beträgt der Unterschied zwischen der Außentemperatur und der Temperatur, die aus der Wärmepumpe kommt", erklärt Jänichen. Der Trick: Wärmepumpen bringen die Energie, die sie der Luft entnehmen, in die Rohre im Haus. So sorgen sie für warmes Wasser und warme Heizungen.

Der Handwerker und Geschäftsführer Dirk Jänichen blickt in eine Wärmepumpe.
Der Handwerker und Geschäftsführer Dirk Jänichen blickt in eine Wärmepumpe. © Doreen Garud/dpa

Wärmepumpe wärmt das Haus und gibt Kälte nach außen ab

Drei Techniker von Jänichen haben gerade eine Wärmepumpe im Haus einer Familie verbaut. Nun schaut er sich das Ergebnis an. Er sagt: "Eigentlich funktioniert eine Wärmepumpe wie ein Kühlschrank - nur umgekehrt." Ein Kühlschrank kühlt das Innere, während er Wärme nach außen abgibt. Eine Wärmepumpe wärmt das Innere des Hauses.

Das geht so: Die Wärmepumpe zieht hinten am Gerät die wärmere Luft aus der Umgebung an. Diese wird zum Verdampfer im Gerät geleitet. Dort befindet sich das sogenannte Kältemittel. Dieses Mittel ist zunächst flüssig. Es wird aber nun zu Gas. Schon ein kleines bisschen Wärme reicht dafür aus.

Dann kommt der Kompressor: Er drückt das Kältemittel zusammen, verdichtet es also. Generell gilt: Steigt der Druck von etwas, wird es wärmer. Auch das Kältemittel wird durch das Zusammendrücken warm.

Es ist allerdings noch immer ein Gas - aber nicht mehr lange. Denn nun kommt das gasförmige, warme Kältemittel in einen Verflüssiger. Dort wird es wieder flüssig und gibt dabei seine Wärme an das Heizungswasser ab. Das Ergebnis: warmes Wasser. Das fließt durch Rohre von der Wärmepumpe außen am Haus bis in den Keller. Dort wird es in zwei großen Behältern gespeichert und dann hochgepumpt in die Heizkörper überall im Haus.

Handwerker der Jänichen Versorgungstechnik stellen eine Wärmepumpe in einer Doppelhaushälfte ein
Wärmepumpen bestehen aus mehreren Teilen: außen vorm Haus und im Keller. Hier sieht man zwei große Kessel für warmes Wasser. © dpa / Doreen Garud/dpa

Aufwändiger Umbau für umweltfreundliche Heizung

Der Umbau der Heizung kann sehr aufwändig sein. Aber: Eine Wärmepumpe ist ziemlich umweltfreundlich. "Aus einem Teil Strom macht sie vier bis fünf Teile Wärme", erklärt Herr Jänichen. Das ist ein gutes Ergebnis.

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Kommt der Strom für die Pumpe auch noch von Sonne oder Wind, verbraucht sie keine klimaschädlichen Energieträger, etwa Kohle, Erdgas oder Erdöl. (dpa/sbi)

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