In der US-Stadt Flint hatten Einwohner lange Wasser aus dem dortigen Fluss genutzt. Dieses wurde allerdings nicht vorschriftsgemäß gereinigt. Das hat auch heute noch Folgen für die Gesundheit, vor allem bei Kindern, wie eine neue Studie zeigt.

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Rund zehn Jahre nach der Verunreinigung des Trinkwassers in Flint zeigt eine Studie zahlreiche negative Auswirkungen der Krise auf Schulkinder der Stadt im US-Bundesstaat Michigan. Unter anderem seien die Leistungen in Mathematik vielfach zurückgegangen und mehr Kinder bräuchten Unterstützung wegen mentaler, psychischer oder körperlicher Probleme, schreibt eine Gruppe um Sam Trejo von der Princeton University (US-Bundesstaat New Jersey) im Fachjournal "Science Advances". "Unsere Ergebnisse zeigen die weiträumigen negativen Effekte der Krise auf Kinder und deuten darauf hin, dass existierende Schätzungen die gesamtgesellschaftlichen Kosten der Krise möglicherweise deutlich unterschätzen."

Studie zeigt Leistungseinbüßen bei Kindern

2014 hatte sich Flint, eine Stadt mit rund 80.000 Einwohnern, größtenteils aus Kostengründen aus dem Versorgungsnetz der nordwestlich gelegenen Metropole Detroit abgekoppelt und sein Wasser danach aus dem Flint River bezogen. Dieses Wasser wurde aber nicht vorschriftsgemäß gereinigt, sodass es unter anderem Blei und Eisen enthielt. 2016 rief der damalige US-Präsident Barack Obama den Notstand aus. Inzwischen läuft die Versorgung wieder über das System aus Detroit und das Wasser gilt wieder als sauber. Der Prozess dauerte aber viele Jahre.

Wasser in Flint
Eine Bewohnerin von Flint hält eine Wasserprobe aus ihrem Haus in der Hand, die sie im August 2014 gerettet hat, nachdem Flint von der Versorgung mit Wasser aus Detroit auf die Versorgung mit Wasser aus dem Flint River umgestellt hatte. (Aufnahme vom 21. Januar 2015) © picture alliance / ZUMAPRESS.com/Ryan Garza/Detroit Free Press

Die Wissenschaftler untersuchten nun Bildungsdaten aus Flint und vergleichbaren Schulbezirken, um den Einfluss der Wasserkrise auf Schulkinder zu ergründen. Dabei fanden sie einen Rückgang der Leistungen in Mathematik - insbesondere bei jüngeren Schulkindern und bei Kindern aus ärmeren Haushalten - und eine Zunahme von Kindern, insbesondere Jungen, die Unterstützung wegen mentaler, psychischer oder körperlicher Probleme brauchen. Wahrscheinlich sei allerdings nicht nur eine Bleivergiftung die Ursache dafür, sondern auch die allgemeinen Umstände rund um die Krise in der Stadt und wie die Kinder dies erlebt hätten, schreiben die Wissenschaftler.

In Deutschland waren erst im vergangenen Jahr strengere Regeln für Trinkwasser aus dem Hahn in Kraft getreten. Dabei geht es unter anderem um niedrigere Grenzwerte für bestimmte Schwermetalle, Austausch alter Bleileitungen und Untersuchungen auf mehr Schadstoffe. (dpa/sbi)

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