Gehören Sie auch zu den Menschen, die vor dem Öffnen einer Getränkedose auf den Deckel klopfen? Dann interessiert Sie sicherlich, ob dieser Trick tatsächlich gegen das Überschäumen hilft. Wir klären auf!
Getränkedosen können beim Öffnen leicht überschäumen, vor allem wenn sie beim Einkauf oder durch den Transport bewegt oder sogar geschüttelt wurden. Denn die im Getränk enthaltene Kohlensäure steht unter Druck und bildet beim Schütteln Bläschen, die sich an der Innenwand der Dose ablagern.
Öffnet man die Getränkedose anschließend direkt, werden die CO2-Bläschen durch den Druckabfall größer und wandern an die Oberfläche. Dabei kann es passieren, dass der Doseninhalt "mitgerissen" wird und herausspritzt. Das charakteristische Zischen beim Umklappen der Metalllasche zeigt, dass die Kohlensäure entweicht.
Um ein Überschäumen zu verhindern, klopfen oder schnippen viele Menschen vor dem Öffnen auf den Deckel oder den Mantel der Dose. So soll das Übersprudeln des Getränks unterbunden werden, da sich dadurch die Bläschen von den Innenwänden lösen. Steigen die Bläschen nach oben, solange die Dose noch geschlossen ist, spritzen sie beim Öffnen nicht hinaus, schreibt unter anderem Coca Cola. Ob dieser Trick aber wirklich funktioniert, ist umstritten.
Wissenschaftler widerlegen den Klopf-Trick
Dänische Forscher haben sich der Sache daher wissenschaftlich angenommen und getestet, ob man tatsächlich einen positiven Effekt beobachten kann, wenn vor dem Öffnen einer geschüttelten Getränkedose auf deren Deckel oder Seite geklopft wird.
In der Untersuchung wurden rund 1.000 Bierdosen an die Teilnehmer verteilt und in vier Gruppen untergliedert:
- Ungeschüttelt - Öffnen ohne Klopfen
- Ungeschüttelt - Mit Klopfen öffnen
- Geschüttelt - Öffnen ohne Klopfen
- Geschüttelt - Mit Klopfen öffnen
Das Ergebnis: Egal welcher Gruppe die Dose angehörte, die beim Öffnen verlorengegangene Flüssigkeitsmenge unterschied sich kaum. Die Untersuchung lieferte also keinen Beweis dafür, dass das Klopfen auf die Dose die Menge an herausspritzender Flüssigkeit reduziert.
Wer grundsätzlich auf der sicheren Seite sein will und nicht möchte, dass das Getränk beim Öffnen der Dose überläuft, sollte nach dem Transport ein paar Minuten warten, bis die Kohlensäure in der Dose wieder zur Ruhe gekommen ist. Dann sollte beim Öffnen kein Malheur passieren.
Verwendete Quellen:
- Cornell University: "To beer or not to beer: does tapping beer cans prevent beer loss? A randomised controlled trial"
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