Wo wird es so kalt, dass selbst das Thermometer nicht mehr funktioniert? Der kälteste, bewohnte Ort der Welt liegt in Sibirien und lässt den europäischen Winter mit seinen Rekordtemperaturen im Minusbereich wirklich alt aussehen.
Schnee, Eis und Minusgrade – kann man an so einem Ort wirklich leben? Die Einwohner des sibirischen Örtchens Oymyakon sind der Beweis dafür, dass es möglich ist. In diesem Jahr hat die Region einmal mehr den Titel "Kältester, bewohnter Ort der Welt" verdient. Die offizielle Wetterstation des selbsternannten "Pol der Kälte" registrierte zwar nur minus 59 Grad Celsius, die Einheimischen berichten laut "Daily Mail" allerdings von Temperaturen bis zu minus 67 Grad. Der absolute Rekord für Oymyakon liegt allerdings noch etwas tiefer und zwar bei minus 67,7 Grad. Er wurde im Winter 1933 aufgestellt.
Thermometer funktioniert nicht mehr
Erst im vergangenen Jahr wurde am kältesten, bewohnten Ort der Welt ein überdimensionales Thermometer aufgestellt, aber das hat bereits bei einer Temperatur von minus 62 Grad den Dienst quittiert. Es ist einfach zu kalt. Den 500 Einwohnern von Oymyakon scheint das nichts auszumachen. Sie sind es nicht anders gewohnt. Durchschnittlich fällt das Thermometer im Januar nämlich auf minus 50 Grad.
Ursprünglich war Oymyakon eigentlich nur ein Zwischenstopp für Rentier-Hüter, die ihrer Herde hier Wasser gaben. Übersetzt heißt der Name des Ortes nämlich soviel wie "Wasser, das nicht gefriert". Erstaunlich, bei so kalten Wintern. Die sowjetische Regierung versuchte später, die nomadische Bevölkerung Sibiriens sesshaft werden zu lassen und machte Oymyakon zu einer festen Siedlung. Damit wurde es dann auch offiziell zum kältesten, bewohnten Ort der Welt.
Alltägliche Probleme am kältesten, bewohnten Ort der Welt
Natürlich ist es nicht gerade leicht, hier zu leben. Die Bewohner sehen sich tagtäglich mit vielen Problemen konfrontiert: Batterien entladen sich, die Farbe in Stiften gefriert, Brillen frieren am Gesicht fest, etc. Einige Anwohner lassen ihr Auto den ganzen Tag laufen, weil es sonst vielleicht nicht mehr anspringt. Beerdigungen sind ebenfalls ziemlich kompliziert, denn bevor ein Grab ausgehoben werden kann, muss die Erde erstmal durch ein Feuer über mehrere Stunden aufgetaut werden. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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