Entdeckt wurde es in Afrika, nun breitet sich das Zika-Virus zunehmend in Südamerika aus. Experten fürchten, dass der Erreger die Ursache für viel zu kleine Schädel bei Babys sein könnte.
In Kolumbien haben sich über 11.000 Menschen mit dem Zika-Virus infiziert, das möglicherweise auch für Fehlbildungen bei Babys verantwortlich sein könnte.
Fast 12.000 Ansteckungen nachgewiesen
Seit Oktober vergangenen Jahres seien 11.613 Ansteckungen nachgewiesen worden, teilte das Gesundheitsministerium des südamerikanischen Landes am Samstag mit.
Üblicherweise verläuft die Krankheit recht harmlos mit Hautausschlag, Gelenkschmerzen und Fieber. Das Gesundheitsministerium sorgte sich aber um die mindestens 459 infizierten schwangeren Frauen.
Zusammenhang mit zu kleinen Baby-Schädeln?
Denn Experten vermuten einen Zusammenhang zwischen Zika-Infektionen bei Schwangeren und zu kleinen Schädeln bei Babys (Mikrozephalie).
Die US-Gesundheitsbehörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention) riet Schwangeren daher von Reisen nach Lateinamerika und in die Karibik ab. Insgesamt warnte die Behörde vor Reisen in 14 Länder und Regionen, darunter Brasilien, Kolumbien und Mexiko.
Das Virus wurde vor Jahrzehnten im Zikawald in Uganda entdeckt. Infektionen waren anfangs selten. Später wurde Zika in der Südsee festgestellt. Vor einigen Monaten tauchte der Erreger dann in Südamerika auf und breitet sich seitdem dort aus.
Zuletzt sprunghafter Anstieg vermeldet
So meldeten brasilianische Behörden einen sprunghaften Anstieg von Schädel-Fehlbildungen bei Säuglingen und vermuten einen Zusammenhang mit Zika-Infektionen im Mutterleib.
Eine Mikrozephalie kann jedoch verschiedene Ursachen haben, zum Beispiel eine Rötelninfektion während der Schwangerschaft oder Genmutationen. Die betroffenen Kinder mit den zu kleinen Schädeln sind geistig beeinträchtigt.
Bisher gibt es keinen Impfstoff gegen das Zika-Virus. Überträger des Erregers sind Stechmücken der Gattung Aedes, vor allem Aedes aegypti. © dpa
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