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Wetter
Von
Thomas Eldersch
Auf die Menschen an der Ostseeküste kommt ein stürmischer Freitag zu. Bis in den Abend hinein rollt eine Sturmflut auf die Häfen und Strände der Region zu und kann vielerorts zu Überschwemmungen führen.
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Teaserbild: © picture alliance/dpa/Axel Heimken
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Die Straße vor den Cafés und Geschäften am Tiessenkai im Kieler Stadtteil Holtenau ist vollständig von der Ostsee überflutet. In der Kieler und Lübecker Bucht wird nach der Vorhersage des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) eine schwere Sturmflut erwartet.
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Auch vor Usedom türmen sich bereits die Wellenberge auf. Die Sturmflut soll noch bis in den Freitagabend hinein auf das Festland prallen.
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Eine eher seltene Wetterlage sorgt für Sturm aus Osten. Schon am Abend bläst der Wind mit Sturmstärke am Timmendorfer Strand und am Strand von Scharbeutz (im Bild). Der Strand ist mittlerweile von der einsetzenden Sturmflut überflutet.
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Bis zur Promenadenkante drückt es das Wasser rein. Der Hochwasserschutz wurde an den Strandzugängen errichtet, damit das Wasser nicht in den Ort dringen kann. Einzelne Gegenstände und Fahrräder hat der Sturm auch schon umgeworfen. Besonders gefährlich: Viele Bäume sind noch voll belaubt, sodass die Gefahr vor umstürzenden Bäumen recht hoch ist.
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In Wismar standen in der Nacht auf Freitag bereits einige Straßen unter Wasser. Die Höchststände werden aber erst am Freitag erreicht.
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Das BSH geht von Wasserständen höher als 1,5 Meter über dem mittleren Wasserstand in Schleswig-Holstein aus.
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In der Flensburger Förde steigen die Wasserstände sogar bis zu zwei Meter über den mittleren Wasserstand. Dort wird voraussichtlich der höchste Wasserstand seit über 100 Jahren eintreten. In Mecklenburg-Vorpommern liegen die Wasserstände bis zu 1,5 Metern über dem mittleren Wasserstand.
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Sandsackmauern wurden am Stadthafen von Wismar zum Schutz vor Hochwasser aufgestapelt. Das BSH rechnet damit, dass die Sturmflut bis zu 48 Stunden andauern kann.
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Einsatzkräfte der Feuerwehr versuchen in Kiel-Schiksee Strandkörbe vor den Flutwellen der Ostsee zu sichern. "Da ist das Wasser schon ungewöhnlich hoch. Etwa 150 Strandkörbe sind dort geborgen worden", sagte eine Polizeisprecherin.
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Ein Mann sichert sein Segelboot an einem Anlegesteg an der Kieler Förde. Besonders Kiel, Flensburg und Lübeck liegen im Zentrum der heranrollenden Sturmflut.
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Neben dem Wasser wird es auch ordentlich stürmisch an der Ostsee. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) spricht von Sturmböen und schweren Sturmböen im Küstenumfeld. "Bei auflandigem Wind dann auch einzelne orkanartige Böen (Bft 11, bis 110 km/h)." Der Höhepunkt wird wohl am Freitagnachmittag bis zum frühen Abend erreicht.
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Die Sturmflut drückt an den Ostseestränden ordentlich Wasser ins Landesinnere. Am Vormittag und Mittag waren die Einsatzzahlen bei den Feuerwehren zunächst übersichtlich: "Wir haben bislang keine hochwasserbedingten Einsätze und müssen im Moment vor allem wegen des Sturms zu Einsätzen ausrücken", sagte eine Sprecherin der Feuerwehr der dpa.
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Besucher des Hafens in Kiel-Schilksee fotografieren die über die Hafenanlagen niedergehenden Wellen. Am Nachmittag sollte die Kiellinie aus Sicherheitsgründen für den Verkehr gesperrt werden.
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Ein Surfer stürzt sich wagemutig in die Wellen der Ostsee. Auf Fehmarn waren am Freitag die freiwilligen Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger zehn Urlaubern und einem Hund zu Hilfe gekommen, die auf ihren Hausbooten vom Sturm überrascht wurden. Sie mussten die schwimmenden Unterkünfte verlassen und wurden an Land gebracht.
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Während sich die Wellen an der Küste brechen, steht das Technische Hilfswerk (THW) bereit, um auf zahlreiche Einsatzmeldungen wegen der schweren Sturmflut an der Ostseeküste reagieren zu können. "Wir beobachten die Lage und stehen bereit, mit unseren vielfältigen Möglichkeiten während und nach der Sturmflut Hilfe zu leisten", teilte THW-Präsidentin Sabine Lackner dazu mit.
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Wie hier auf Rügen sollten sich in allen Ostseeregionen die Menschen am Freitag vom Meer fernhalten und nicht schwimmen gehen. Erst am Samstag soll der Wind abflauen und die Flut zurückgehen.
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