In der Nacht zum Mittwoch hat es in Mitteldeutschland bis ins Flachland geschneit. Bis zu sieben Zentimeter Schnee sind gefallen. Ist das ein Vorgeschmack auf den Winter oder entfällt der Herbst dieses Jahr? Und was verrät uns das verfrühte Winter-Intermezzo über den kommenden Winter?

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In Mitteldeutschland sind die ersten Schneeflocken gefallen. Besonders Thüringen und Sachsen wurden vom Schnee überrascht. Im Thüringer Wald, dem Vogtland und im Westerzgebirge habe es am meisten geschneit, sagte Meteorologe Manuel Voigt vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Vor allem in den bergigen Regionen soll es dort weiterhin schneien. Im Tagesverlauf wird die Schneefallgrenze nach ihrem Fall auf 200 Meter wieder auf 1000 Meter ansteigen. Es können sich Schneedecken von bis zu zehn Zentimeter bilden.

Über Westdeutschland liegt ein lokales, hoch gelegenes Tief, das das Wetter in Deutschland wechselhaft gestaltet. In den nächsten Tagen muss vor allem mit Kälte und Nässe gerechnet werden.

"Dass es teilweise bis ins Flachland schneit, haben wir nicht alle Jahre", sagt Meteorologe Christian Herold vom DWD. Schnee im Oktober - vor allem im Mittelgebirge - kommt auch Voigt zufolge häufiger vor, doch die niedrigen Temperaturen seien für die erste Oktoberhälfte sehr ungewöhnlich.

Es wird Zeit für die Winterreifen

Auf den Straßen gilt: Vorsicht, es wird glatt! Trotz frühzeitiger Warnungen durch die Wetterstationen fahren viele Autofahrer noch mit Sommerreifen. Doch nun wird es Zeit, die Winterreifen aufzuziehen. Die Straßen sind wegen des Schneematschs und Temperaturen nahe des Gefrierpunktes glatt - gerade gegen Abend hin und in den frühen Morgenstunden. Deswegen besteht erhöhte Unfallgefahr.

Doch keine Sorge: Der Schnee bleibt nicht liegen und vorerst kommt auch kein neuer nach. "Das war ein kurzes Winter-Intermezzo und eher ein Einzelfall", sagt Voigt. In den kommenden Tagen wird es wieder milder. Am Wochenende liegen die Höchsttemperaturen dann aber schon wieder bei zehn bis stellenweise auch 15 Grad. In der nächsten Woche liegt der Trend dem DWD zufolge bei meist ruhigem und trockenem Herbstwetter mit leicht ansteigenden Temperaturen.

Das Wetter der nächsten Tage im Überblick:

Mittwoch: 5 bis 10 Grad, bewölkt und vor allem im Osten verregnet; nur im Südwesten etwas freundlicher.

Donnerstag: 6 bis 12 Grad, bewölkt und vor allem im Westen nass, im Nordosten etwas heiterer.

Freitag: 6 bis 11 Grad, bewölkt, nass, im Süden und Osten etwas trockener.

Samstag: 8 bis 12 Grad, im Osten und Süden freundlich, sonst bewölkt, Regen nur im Nordosten und Südwesten.

Sonntag: 8 bis 13 Grad, großflächig freundlich und trocken, leichter Niederschlag im Nordosten.

Montag: 8 bis 13 Grad, in ganz Deutschland heiter und trocken.

Dienstag: 7 bis 12 Grad, sonnig und trocken.

Und so geht es weiter. Bis zum Ende des Monats erwartet Deutschland heiteres, teilweise bewölktes, aber kaum winterähnliches Wetter. Mit Temperaturen zwischen acht und 14 Grad bleibt es überwiegend heiter und trocken.

Was bedeutet Oktober-Schnee für den Winter?

Für einen typisch kalten und schneereichen Winter stehen mit dem frühen Schnee-Interemezzo die Anzeichen schlecht: "Die Statistik zeigt: In sieben von zehn Fällen folgte auf einen frühen Wintereinbruch im Oktober ein eher milder Winter", erklärt Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Wetterportal wetter.net.

Der US-Wetterdienst NOAA geht von einem milden Winter aus. In fast ganz Europa soll er im Schnitt bis zu zwei Grad wärmer ausfallen als normal. Im westlichen Europa soll es dazu mehr Niederschläge geben. Diesen Schätzungen zufolge erwartet uns also ein milder und nasser Winter. Nach derzeitigem Stand sind weiße Weihnachten in Deutschland also nur ein frommer Wunsch.

Mit Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) und der Deutschen Presseagentur (dpa)

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