Laut Statistik halten 62 Prozent der Handynutzer die Flatrate für das beste Tarifmodell (Stand: 2017). Der Vorteil: Deckt die Flatrate alle nötigen Funktionen ab, bleiben die Kosten überschaubar. Nachteil: Die Grundgebühr ist höher als bei einem konventionellen Handyvertrag ohne Flat. So lohnt sich eine Telefon-Flat in erster Linie für Vieltelefonierer.
Im Mobilfunksektor versteht man unter einer Flatrate einen Pauschaltarif, der die Kosten für Telefonie und Internetnutzung unter bestimmten Bedingungen abdeckt. Das bedeutet, dass man mit einer Flatrate im Prinzip unbegrenzt lange telefonieren und surfen kann. In der Regel beinhaltet solch ein Handyvertrag eine Internet-Flat sowie eine Telefonflat, wobei sich Letztere auf das Telefonieren im eigenen Mobilfunknetz bezieht. Telefoniert man in ein anderes Netz, können zusätzliche Kosten anfallen.
Ein Handyvertrag mit All-Net-Flat hingegen zeichnet sich dadurch aus, dass er Flatrates für Telefon und Internet in alle nationalen Mobilfunknetze anbietet. Indem sämtliche Telefonate auch in andere Netze über den Pauschalpreis abgedeckt sind, entstehen keine Zusatzkosten, wenn man von Netz A ins Netz B telefoniert. Doch auch hier können versteckte Kosten lauern, denn nicht immer deckt die Flatrate alle Funktionen ab.
Die Flatrate ist eine Erfindung des Internet-Zeitalters. Um das Jahr 2000 hatte das Internet die privaten Haushalte in Deutschland erobert. Doch das Surfen im World Wide Web war noch wenig komfortabel und vor allem eines: teuer. Damals lief das Internet durch eine Wählverbindung „by call“ über die Telefonleitung. Entsprechend wurde auch abgerechnet. Der Ruf nach einem bezahlbaren Internetzugang wurde immer lauter und so wagten es erste Anbieter, Pauschaltarife anzubieten.
Neben den großen Telekommunikationsunternehmen wie Arcor, AOL und T-Online versuchten auch viele kleine Anbieter mitzumischen, darunter auch der Betreiber einer Erotikwebsite. Er war einer der ersten Anbieter, der Internet-Flatrate-Tarife für unter 100 D-Mark anbot. Die erste Telefonflatrate in Deutschland offerierte dann Arcor 2005, gefolgt von der Deutschen Telekom einige Monate später. Im Mobilfunksektor trat E-Plus als erster Anbieter mit einer Flatrate ins Festnetz und ins eigene Netz auf. 2010 führte 1&1 als erster Mobilfunkanbieter den Handyvertrag mit All-Net-Flat ein.
Der klassische Handyvertrag mit Flat deckt die Telefonie und – seit Aufkommen der Smartphones –auch die mobile Internetnutzung ab. Je nach Anbieter und Vertrag können die Tarifdetails allerdings unterschiedlich ausfallen. So gibt es Pauschaltarife, die lediglich die Telefonkosten ins eigene Netz abdecken. Andere beinhalten auch Telefongespräche ins Festnetz und in Mobilfunknetze anderer Anbieter. Auch Wahltarife sind möglich, bei denen der Nutzer eine Flatrate ins Netz seiner Wahl angeben kann. Mögliche Flatrates sind:
- Mobile Flat
- Festnetz-Flat
- Surf-Flat
- SMS-Flat
Beinhaltet ein Handytarif eine Internet Flat, hat der Nutzer ein unbegrenzt hohes Datenvolumen zum mobilen Surfen zur Verfügung. In der Regel wird aber die Geschwindigkeit nach Erreichen einer vertraglich festgelegten Höchstgrenze gedrosselt. Mitunter kann das zu Rechtsstreitigkeiten führen. So hat ein Gericht 2016 einen Flatrate-Tarif mit Geschwindigkeits-Drosselung beanstandet. Es prangerte vor allem die Formulierung an, das Datenvolumen sei „unbegrenzt“. Auch das Versenden von Textnachrichten kann durch eine Flatrate abgedeckt sein. Aber Achtung: MMS zählen oft nicht dazu.
Innerhalb der EU fallen seit Juni 2017 keine Roaming-Kosten mehr an, telefonieren und surfen kostet sie grundsätzlich genau so viel wie Zuhause. Es werden nur noch wenige Handytarife angeboten, deren Flatrates nur die Nutzung im eigenen Land abdecken. Wenn Sie einen solchen Vertag abgeschlossen haben, müssen Sie im Ausland dennoch draufzahlen. Zwar sind die Roaming-Gebühren mittlerweile EU-weit gesetzlich gedeckelt, doch in diesem speziellen Fall entstehen noch immer Zusatzkosten.
Des Weiteren deckt ein Handyvertrag mit Flat nur reguläre Telefongespräche ins Handynetz und ins Festnetz ab, nicht aber die Kosten für gebührenpflichtige Sonder- und Service-Nummern von Drittanbietern. Auch PremiumVoice-Nummern und Premium-SMS-Nummern werden nicht über die Flatrates abgedeckt. Die Kosten für die einzelnen Dienste legt der Drittanbieter fest, abgerechnet wird über die Handyrechnung.
Beinahe jeder Handytarif beinhaltet mittlerweile eine Internet-Flat – nicht nur ausgewiesene Flatrate-Tarife. Der Vorteil liegt dabei nicht nur beim Endverbraucher, auch die Mobilfunkanbieter profitieren von dem Pauschaltarif. Schließlich müssen sie das verbrauchte Datenvolumen nicht mehr punktgenau abrechnen und sparen sich damit viel Aufwand. Natürlich lohnt sich das nur, wenn die Kunden das Internet nicht über Gebühr nutzen.
Um dem Kunden einerseits einen unbegrenzten Internetzugang zu ermöglichen, sich andererseits aber gegen übermäßige Nutzung der Datenverbindung zu schützen, drosseln die Mobilfunkanbieter die Surfgeschwindigkeit, sobald ein gewisses Datenkontingent aufgebraucht ist. Wie hoch dieses Kontingent ist, ist Teil der Vertragskonditionen. So werden die Tarife dann preislich nach Datenvolumen gestaffelt. Wer länger mit Highspeed surfen möchte, zahlt eine entsprechend höhere monatliche Grundgebühr.
Das Surfen im mobilen Netz ist auch mit reduzierter Geschwindigkeit möglich, es ist nur weniger komfortabel. Vor Vertragsabschluss sollten Sie sich Gedanken über Ihr eigenes Surfverhalten machen und entsprechend einen Tarif wählen, der ausreichend, aber auch nicht zu viel Datenvolumen bereitstellt.
Nicht immer ist ein Handyvertrag günstiger mit Flat. Ob sich für Sie eine Flatrate lohnt, hängt in erster Linie von Ihrem Telefonverhalten ab. Vieltelefonierer, die mehrere Stunden im Monat mobil telefonieren, sind gute Kandidaten für einen Flat-Tarif. Indem sie einen Pauschalpreis zahlen, bleiben die Kosten für sie berechenbar. Wer die Telefon-Flat allerdings nicht voll ausnutzt, zahlt oft drauf. Bevor Sie einen Handyvertrag mit einem Anbieter abschließen, stellen Sie sich folgende Fragen:
- Wie oft und lange telefoniere ich im Monat?
- Übersteigt meine Handyrechnung regelmäßig die Summe von 20 Euro?
- Wie viele SMS schreibe ich im Monat?
- Wie lange surfe ich mobil im Internet (Browser, Apps)?
Häufig kommen Nutzer am Ende zu dem Schluss, dass sich ein Handyvertrag mit All-Net-Flat gar nicht rechnet und sie lieber zu einem auf ihre persönlichen Bedürfnisse abgestimmten Tarif-Paket greifen sollten. Sie nutzen das mobile Internet nur sporadisch? Dann reicht Ihnen vielleicht ein Handyvertrag mit 2 GB Datenvolumen. Oder darf es etwas mehr sein? Telefonieren Sie eher viel und lange oder kurz und selten mit Ihrem Handy? Wählen Sie den Tarif, der zu Ihrem persönlichen Nutzerverhalten passt.
WEB.DE bietet Ihnen günstige Tarif-Modelle, aus denen Sie sich das für Sie passende auswählen können. Sie profitieren in allen Tarifen von einer Flatrate für Telefonie und SMS in alle deutschen Netze und einer schnellen Datenverbindung für das mobile Surfen.