Wie schreibe ich barrierefreie E-Mails?

  Von Nicole – Lesedauer: 3 Min.

 
Barrierefreiheit ist in aller Munde. Und zwar nicht nur im Kontext barrierefreier Fußwege oder rollstuhlgerechter Toiletten: Auch im digitalen Bereich hat das Thema "Accessibility" (Englisch für "Barrierefreiheit") längst Einzug gehalten.

Webseiten und digitale Anwendungen werden im Sinne der digitalen Barrierefreiheit so umgestaltet, dass sie auch für blinde Menschen oder Menschen mit anderweitigen Beeinträchtigungen leicht verständlich und zugänglich sind.

Was genau bedeutet "Digitale Barrierefreiheit" eigentlich?

Man spricht von digitaler Barrierefreiheit, wenn digitale Inhalte und Anwendungen so gestaltet sind, dass tatsächlich jeder Mensch – ob mit oder ohne körperliche oder kognitive Einschränkung – sie nutzen kann. Das gilt natürlich auch für E-Mails bzw. Newsletter, die versendet werden.

Womit wir im Grunde auch schon bei unserer Kernfrage wären:

Wie sehen barrierefreie E-Mails aus? Auf was muss ich achten?

Barrierefreie E-Mail – Ihre Checkliste

Sie wollen eine E-Mail verfassen, die möglichst barrierefrei ist? Dann sollten Sie dafür sorgen, dass möglichst viele Menschen – auch Personen mit Seh-, Hör- oder motorischen Einschränkungen – die E-Mail-Inhalte problemlos wahrnehmen, verstehen und bedienen können.

Hier nun wichtigsten Punkte, die Sie bei Ihren E-Mails beachten sollten:

1. HTML -Format & Struktur

E-Mails im HTML-Format eignen sich am besten für barrierefreie E-Mails. Bei HTML (Hypertext Markup Language) handelt es sich um eine Art Auszeichnungssprache für Webseiten und E-Mails. Mit diesem Format lassen sich E-Mails und Webseiten mittels sogenannter Tags strukturieren, sodass sie auch für assistive Technologien wie z. B. Screenreader geeignet sind: Inhalte können damit korrekt wiedergegeben werden, und auch die Navigation per Tastatur ist dadurch leichter.

Achten Sie daher auch stets auf eine gute Strukturierung Ihrer E-Mail:

Formulieren und setzen Sie klare verständliche Überschriften (H1, H2, H3), um die Inhalte zu gliedern. Personen, die Screenreader nutzen, können so schneller navigieren. Ebenfalls hilfreich sind Listen (z. B. Aufzählungen, Nummerierungen)

2. Einfache Sprache

Hätten Sie das gewusst: Bis zu zehn Millionen Menschen in Deutschland haben große Schwierigkeiten mit dem Lesen und Schreiben in ihrem Alltag.
Helfen wir diesen Menschen! Nutzen wir auch in unseren E-Mails eine einfache Sprache sowie kurze und verständliche Sätze.
 

3. Kontraste und Farben

Dunkle Schrift auf dunklem Hintergrund: Für Menschen mit Sehbehinderung ist dies eine echte Hürde. Achten Sie daher stets auf einen ausreichenden Farbkontrast zwischen Text und Hintergrund (z. B. dunkler Text auf hellem Hintergrund).

Außerdem: Nutzen Sie Farben nie als einziges Unterscheidungsmerkmal  - verwenden Sie z. B. nicht die Farbe Rot, um etwas als "wichtig zu kennzeichnen. Was Ihnen automatisch als Signalfarbe erscheint, ist für viele Menschen mit Sehbeeinträchtigung (auch Rot-Grün-Schwäche) nicht ersichtlich.
Bitte nutzen Sie auch keine blinkenden oder flackernden Inhalte. Auch dies kann als störend empfunden werden (z. B. von lichtsensiblen Menschen).

4. Alternative Texte

Damit auch sehbeeinträchtigte Menschen mit Bildern in E-Mails etwas anfangen können: Hinterlegen Sie unbedingt Alt(ernative)-Texte für Ihre Bilder: Jedes Bild in Ihrer E-Mail sollte eine aussagekräftige Beschreibung haben (Konkret: Was zeigt es und was stellt es symbolhaft dar?). Ausnahmen sind Bilder mit rein dekorativem Charakter.

5. Links und Buttons

Verwenden Sie "sprechende Linktexte", die beschreiben, wohin sie führen: z. B. "Jetzt Angebot ansehen“ statt "Hier klicken".
Achten Sie auch auf eine ausreichende Größe und auf ausreichenden Abstand bei Buttons. Dann sind die Klickflächen auch bei mit motorischen Einschränkungen leicht anklickbar und erzeugen keinen Frust.

6. Tabellen und Layout

Wenn Sie Tabellen nutzen: Verwenden Sie sie bitte nur für tabellarische Daten, nicht fürs Layout.
Definieren Sie passende Kopfzeilen und strukturieren sie sie sinnvoll.
 
Mein persönliches Fazit: Barrieren gibt es schon genug im Leben. Lassen Sie uns versuchen, sie dort zu reduzieren, wo es uns möglich ist. Auch, wenn digitale Barrierefreiheit zwar im ersten Schritt einen gewissen Aufwand bedeutet. Tatsächlich bemühen auch wir bei WEB.DE uns um möglichst barrierefreie Inhalte und versuchen kontinuierlich, uns zu verbessern.

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